Ein Großauftrag des Netzbetreibers TenneT bringt Siemens Energy Milliardeneinnahmen. Dabei geht es um die Anbindung von Windparks in der deutschen Nordsee, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Der Auftragswert für das Konsortium aus Siemens Energy und Dragados Offshore beträgt insgesamt knapp sieben Milliarden Euro.
In Industriekreisen geht man davon aus, dass sich die Summe etwa hälftig auf die beiden Partner verteilt. Die drei Netzanbindungen sollen jeweils zwei Gigawatt Übertragungsleistung haben. Siemens Energy liefert dabei riesige Wandler, die den von den Windrädern erzeugten Wechselstrom für einen verlustarmen Transport über lange Strecken in Hochspannungs-Gleichstrom wandeln – und danach wieder in Wechselstrom für das deutsche Hochspannungsnetz.
„Im weltweiten Wettlauf gegen den Klimawandel muss der Netzausbau mit den beschleunigten Ausbauzielen für Erneuerbare Energien mitziehen können. Kürzere Vergabeverfahren, Großausschreibungen und die Standardisierung von Lösungen zeigen, wie Netzbetreiber und Hersteller bereits gemeinsam an einem Strang ziehen, um schneller grüne Energie zu den Verbrauchern zu bekommen“, sagt Tim Holt, Mitglied des Vorstands von Siemens Energy. „Damit die Industrie auch weiterhin ihre Kapazitäten hochfahren kann, müssen jetzt allerdings auch auf politischer Ebenen alle verfügbaren Hebel umgelegt werden – von Rohstoff- und Fachkräftestrategien bis hin zu einer weiteren Verschlankung der Genehmigungsverfahren auf allen Ebenen.“
Die Aktie von Siemens Energy hat sich seit ihrem tief im Oktober vergangenen Jahres bei 10,25 Euro mittlerweile mehr als verdoppelt. Vor Kurzem konnte auch die wichtige 38-Tage-Linie geknackt werden. Trotz der jüngsten Rally bleibt DER AKTIONÄR aber vorsichtig. Erst wenn die Zahlen zeigen, dass bei Siemens Gamesa wirklich die Talsohle durchschritten ist, sind deutlich höhere Kurse drin.
(Mit Material von dpa-AFX)