Die Papiere der Shop Apotheke haben am heutigen Mittwoch gut acht Prozent zulegen können und damit unangefochten die Spitzen-Position im SDAX eingenommen. Aktien des Konkurrenten Zur Rose legten ebenfalls zu. Beide Online-Apotheken stehen vor allem mit der bevorstehenden bundesweiten Einführung des E-Rezepts im Fokus, die sich immer wieder verzögert hat.
Berenberg-Analyst Gerhard Orgonas kam nun mit positiven Signalen aus einer US-Investorenkonferenz, an der auch der Vorstandschef und der Finanzchef der Shop Apotheke teilgenommen haben. Die meisten der von der Nationalen Agentur für Digitale Medizin (Gematik) festgelegten Kriterien für die mögliche Einführung des E-Rezepts seien inzwischen erfüllt, hieß es. Obendrein seien 20.000 der für den Probelauf insgesamt angepeilten 30.000 E-Rezepte verarbeitet worden, und die Gematik könnte noch vor Erreichen des Ziels einen Zeitplan ausgeben. Die nächste Gematik-Sitzung Ende Mai könnte hier für klarere Verhältnisse sorgen.
Berenberg hat die Einstufung für Shop Apotheke auf "Buy" mit einem Kursziel von 125 Euro belassen. Der Vorstandschef des Online-Medikamentenversenders habe Zuversicht mit Blick auf die Einführung des elektronischen Rezepts in Deutschland verbreitet, schrieb Analyst Gerhard Orgonas in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Shop Apotheke erwarte im ersten Halbjahr einen Anstieg der Medikamentenpreise. Im Vergleich zum Wettbewerber Zur Rose seien die Wachstumsaussichten und die Margen besser.
Shop Apotheke Europe und auch der Schweizer Rivale Zur Rose erhoffen sich vom E-Rezept in Deutschland eine spürbare Belebung des Geschäfts mit verschreibungspflichtigen Medikamenten. DER AKTIONÄR bleibt für beide europäischen Platzhirsche optimistisch gestimmt, die Papiere aber nur für den spekulativ ausgerichteten Anleger geeignet.