Die am Vortag nach einem Medienbericht über die schleppende Einführung des E-Rezeptes gebeutelten Aktien der Shop Apotheke haben am Mittwoch ihre Kursverluste ausgeweitet. Kopfschmerzen bereitet den Aktionären eine gestrichene Kaufempfehlung des Bankhauses Metzler. Dies lässt den Kurs am späten Vormittag um 4,4 Prozent einbrechen auf 157,20 Euro.
Am Dienstag waren die Papiere zunächst auf den höchsten Stand seit Ende April gestiegen, hatten dann aber bis zum Xetra-Schluss gut sechs Prozent eingebüßt. Auslöser dieser Verluste war der Bericht eines Branchenmagazins, wonach eine Testphase für die Einführung elektronischer Rezepte schleppend anläuft. Von E-Rezepten würde die Online-Apotheke voraussichtlich erheblich profitieren.
Das Fachportal "Apotheke Adhoc" berichtete, dass es bei der geplanten Einführung des E-Rezepts weiter gewaltig hakt. Die Pilotphase starte am 1. Juli lediglich mit einer Praxis, einer Apotheke und einem einzigen Patienten. Mitte des Monats soll es zumindest etwas mehr Vielfalt geben. Der weitere Zeitplan stehe dem Vernehmen nach aber auf sehr tönernen Füßen.
In diese Kerbe hieb nun auch Analyst Tom Diedrich von der Metzler Bank: Die jüngste Nachrichtenlage in Sachen Online-Rezepte könne "den Optimismus einiger Marktteilnehmer dämpfen". Die Verbreitung der Gesundheitskarte, die Voraussetzung für einige Funktionen der E-Rezept-App ist, komme nur langsam voran. Der stufte die Aktien daher auf "Halten" ab und senkte sein Kursziel auf 155 Euro.
Mit dem jüngsten Kurseinbruch hat sich das charttechnische Bild bei der Shop Apotheke Europe wieder deutlich eingetrübt. Sie ist wieder unter die wichtige 200-Tage-Linie zurückgefallen. Diese gilt es nun, möglichst rasch zurückzuerobern. Langfristig bleibt DER AKTIONÄR aber dennoch weiterhin sehr zuversichtlich. Anleger bleiben an Bord.
(Mit Material von dpa-AFX)