Seit einigen Handelswochen pendeln die Anteilscheine des britischen Energieriesen Shell seitwärts. Angesichts der eher schwachen Entwicklung der Öl- und Gaspreise in diesem Zeitraum ist dies eine relativ gute Entwicklung. Geht es nach einigen Analysten, so bietet sich das aktuelle Kursniveau nun an, um bei der Dividendenperle einzusteigen.
So hat etwa die Privatbank Berenberg das Kursziel für die Shell-Papiere von 2.800 auf 2.850 Britische Pence (umgerechnet 33,14 Euro) erhöht. Dies liegt 21 Prozent über dem derzeitigen Kursniveau: Dementsprechend bleibt Analyst Henry Tarr weiterhin bullish gestimmt und bekräftigte seine Einstufung mit "Buy". Tarr passte seine Bewertungsmodelle für die Ölbranche in einer am Dienstag vorliegenden Studie an mehrheitlich bis 2025 niedrigere Ölpreisprognosen an. Die Korrektur der Markterwartungen an die Ergebnisse der Ölkonzerne hält Tarr für weitgehend abgeschlossen. Seiner Ansicht nach, wäre für die Marktteilnehmer nun "Zeit zurückzukommen". Sein Top-Favorit im Sektor der Öl- und Gasproduzenten ist Shell.
Auch für die US-Bank JPMorgan zählen die Anteile der Briten zu den attraktivsten Branchenvertretern. Analyst Christyan Malek zeigte sich für den Energiesektor eher zurückhaltend gestimmt. Er verweist darauf, dass das zweite Quartal für die Unternehmen eher wenig berauschend verlaufen sein dürfte. Er geht davon aus, dass konjunkturelle und unternehmensspezifische Risiken noch nicht ausgestanden sein. Daher ist er für mehrere Energietitel eher skeptisch, Shell stuft er hingegen weiterhin mit "Overweight" ein und sieht das Kursziel nun bei 2.750 Pence, was immer noch deutlich über dem aktuellen Kursniveau liegt.
DER AKTIONÄR hält nach wie vor an seiner Einschätzung für Shell fest: Die Anteilscheine des britischen Energieproduzenten präsentieren sich trotz der anhaltend schwachen Ölpreise in einer starken Verfassung. Mit einem KGV von 7 und einem KBV von knapp 1,0 ist die Aktie sehr günstig bewertet. Da sie außerdem mit einer Dividendenrendite von fast vier Prozent lockt, bleibt sie ein Kauf. Der Stoppkurs kann bei 20,50 Euro belassen werden.