Es bleibt dabei: Unter den großen europäischen Energieriesen, die derzeit mit den schwächelnden Ölpreisen zu kämpfen haben, ist die Shell-Aktie aktuell in der charttechnisch besten Verfassung. Die langfristig betrachtet eher wenig sinnvollen sehr spendablen Ausschüttungspläne kommen bei den Marktteilnehmern und Analysten offenbar weiterhin gut an.
Unterstützung erhält der Shell-Kurs nach wie vor in Form von freundlichen Analystenkommentaren. So hat das Analysehaus Jefferies das Kursziel für Shell von 3.000 auf 3.100 Pence (umgerechnet 36,22 Euro) angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Daraus errechnet sich Aufwärtspotenzial von 31 Prozent. Die Ölpreise sollten sich angesichts der Entwicklung der Lagerbestände erholen, schrieb Analyst Giacomo Romeo in einer am Mittwoch vorliegenden Sektorstudie. Trotz der sich eintrübenden Konjunkturlage sollten die Unternehmen an dem bisherigen Ausschüttungsniveau festhalten. Die Zielerhöhung für Shell begründete er mit der Nachlese eines Investorentags.
Indes hat die kanadische Bank RBC das Kursziel für Shell vor der Berichtssaison zum zweiten Quartal von 2.900 auf 2.800 Pence gesenkt und die Einstufung auf "Outperform" belassen. Nach einer Ausnahmezeit für die großen Öl- und Energiekonzerne sei die Gewinndynamik negativer geworden, schrieb Analyst Biraj Borkhataria in seiner jüngsten Branchenstudie. Im zweiten Quartal sollten die Ergebnisse nochmals moderater ausfallen. Gesunde Bilanzen untermauerten aber die Rückflüsse an die Aktionäre.
Auch DER AKTIONÄR ist für die Dividendenperle nach wie vor zuversichtlich gestimmt. Die Anteilscheine von Shell präsentieren sich trotz der anhaltend schwachen Ölpreise in einer starken Verfassung. Die mit einem KGV von 7 und einem KBV von 0,98 sehr günstig bewertete Aktie, die außerdem mit einer Dividendenrendite von fast vier Prozent lockt, bleibt ein Kauf. Der Stoppkurs kann bei 20,50 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX