Die Experten von Deutsche Bank Research haben die Anteilscheine des britischen Energieriesen Shell wieder einmal näher unter die Lupe genommen. Analyst James Hubbard hat im Rahmen seiner jüngsten Studie das Kursziel für die Shell-Papiere von 2.907 auf 3.268 Britische Pence angehoben (umgerechnet 38,25 Euro).
Dies liegt knapp 40 Prozent über dem aktuellen Kursniveau. Dementsprechend wurde die Einstufung auf "Buy" belassen. Hubbard lobte: Neuer Chef, neuer Finanzvorstand, neuer Value-Fokus - der Energiekonzern sorge wieder für Rendite.
Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Shell auf "Overweight" mit einem Kursziel von 2950 Pence belassen. Dies schrieb Analyst Christyan Malek in einer tiefgreifenderen Analyse des pragmatischen Kapitalmarkttages des Energiekonzerns, die am Montag vorliegt. Letztlich sieht er den Status von Shell als Kerninvestment im globalen Energiebereich untermauert.
Am Freitag hatte Shell ein Update für das zweite Quartal veröffentlicht. Demnach sank die Förderung auf 1,7 und 1,8 Millionen Barrel Öläquivalent pro Tag. Im ersten Quartal sind es noch 1,9 Millionen gewesen. Darüber hinaus muss das Unternehmen noch hohe Abschreibungen tätigen, was aber am Markt letztlich keine Überraschung ist. Der Energieriese begründete den Rückgang mit planmäßigen Wartungsarbeiten beispielsweise Förderanlagen im Golf von Mexiko, Brasilien, Norwegen oder Malaysia. Im Gasgeschäft wurde die Produktionsrate in etwa stabil gehalten. So wurde eine tägliche Förderung von 950.000 bis 990.000 Barrel Öläquivalent erreicht. Im Auftaktquartal waren es 970.000 Barrel. Darüber hinaus geht der Vorstand von Wertminderungen von bis zu drei Milliarden Dollar aus. Dies begründete Shell größtenteils mit einem um ein Prozent höheren Abzinsungssatz.
DER AKTIONÄR ist für Shell ebenfalls bullish gestimmt. Die Anteilscheine des britischen Energieproduzenten präsentieren sich trotz der anhaltend schwachen Ölpreise in einer starken Verfassung. Mit einem KGV von 7 und einem KBV von knapp 1,0 ist die Aktie sehr günstig bewertet. Da sie außerdem mit einer Dividendenrendite von fast vier Prozent lockt, bleibt sie ein Kauf. Der Stoppkurs kann bei 20,50 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX