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Shell und BP: Die "Klimalügner"?

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Thorsten Küfner 23.04.2021 Thorsten Küfner

Die Stadt New York City hat die Ölproduzenten ExxonMobil, Shell und BP sowie den Lobbyverband American Petroleum Institute wegen irreführender Werbung und betrügerischer Geschäftspraktiken verklagt. Die Konzerne würden durch PR-Kampagnen systematisch über ihre Rolle bei der Klimaverschmutzung hinwegtäuschen, teilte Bürgermeister Bill de Blasio am Donnerstag (Ortszeit) mit.

Die Unternehmen zählten zu den größten Umweltverpestern, würden ihre Produkte aber als "grüner" und "sauberer" bewerben, beklagte Lorelei Salas von der Abteilung für Verbraucher- und Arbeiternehmerschutz. Es dürfe nicht zugelassen werden, dass die Ölkonzerne von diesem Schwindel profitieren. Die Stadt fordert, dass das angeblich illegale "Greenwashing" untersagt wird und die Unternehmen Strafen zahlen.

Der Leiter der Rechtsabteilung des American Petroleum Institutes, Paul Afonso, bezeichnete die Klage in US-Medien als "haltlos". Ein Exxon-Sprecher verwies auf einen früheren New Yorker Rechtsstreit um angebliche Falschaussagen zum Klimawandel, bei dem der Ölkonzern im Jahr 2019 freigesprochen worden war. Solche Klagen würden nichts Sinnvolles dazu beitragen, Umweltprobleme zu lösen, sagte der Sprecher. Stellungnahmen von BP und Shell lagen zunächst nicht.

Umweltschützer fordern von den Unternehmen der Branche schon lange striktere Klimaziele. Exxon etwa kam dem laut eigenen Angaben Ende 2020 nach und sieht sich im Einklang mit dem Klimaabkommen von Paris. Die Ziele beziehen sich aber auf die Emissionsintensität, bei der es nicht um eine absolute Senkung von Treibhausgasen geht. Somit könnte der Ausstoß an umweltschädlichen Emissionen bei einer steigenden Ölproduktion in Zukunft zunächst durchaus weiter zunehmen.

BP (WKN: 850517)

Die Klage des Staates New York sorgt natürlich für negative Schlagzeilen, rein wirtschaftlich betrachtet dürften die Folgen sehr gering bleiben. Doch Klagen dieser Art könnten sich in den kommenden Jahren häufen. Ein Grund mehr für Royal Dutch Shell und BP, ihre ambitionierten Ziele zur Reduzierung der CO2-Emissionen auch wirklich umzusetzen. Anleger können bei den beiden Akten an Bord bleiben, die Stoppkurse sollten bei 2,70 Euro (BP) und 13,60 Euro (Shell) belassen werden.

Royal Dutch Shell (WKN: A0D94M)

Mit Material von dpa-AFX

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