Shell verdient dank der hohen Gas- und Ölpreise weiter glänzend, wenn auch nicht mehr ganz so viel wie noch zuletzt. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn ging im dritten Quartal im Vergleich zum Rekordergebnis im zweiten Quartal um 18 Prozent auf 9,4 Milliarden Dollar zurück. Das ist aber immer noch das zweitbeste Quartalsergebnis der Geschichte.
Unter dem Strich - also zum Beispiel bereinigt um die Bewertungseffekte von Öllagerbeständen - verdiente Shell 6,7 Milliarden Dollar nach 18 Milliarden Dollar im zweiten Quartal. Im dritten Quartal des Vorjahres hatte Shell noch rote Zahlen geschrieben.
Der Konzern hatte bereits vor einigen Wochen angekündigt, dass die Margen im Raffineriegeschäft nicht so hoch ausgefallen sind wie noch im zweiten Quartal. Das Unternehmen nutzt die sprudelnden Gewinne weiter für hohe Ausgaben zur Kurspflege und Ausschüttungen an die Aktionäre. So kündigte Shell den Rückkauf von Aktien für vier Milliarden Dollar sowie eine Dividendenerhöhung an.
Dass Shell weiterhin größeren Wert auf Dividenden und Aktienrückkäufe legt, dürfte der Aktie zwar kurzfristig helfen. Langfristig betrachtet wären aber eher höhere Investitionen in Erneuerbare Energien, Wasserstoff oder E-Mobilität sinnvoller. Nichtsdestotrotz bleiben die Aussichten für den Energieriesen im aktuellen Marktumfeld natürlich sehr gut. Die vor diesem Hintergrund extrem niedrige Bewertung (der Börsenwert liegt unter dem Eigenkapital) erscheint keinesfalls angebracht zu sein. Dividendenjäger können hier nach wie vor zugreifen (Stopp: 20,50 Euro).
Mit Material von dpa-AFX