Die Gewinne sprudeln bei Energieriesen wie Repsol oder Shell. Dementsprechend werden die Rufe lauter, einen größeren Teil davon abzuschöpfen, um die aktuell durch viele Sonderausgaben belasteten Staatshaushalte zumindest etwas zu entlasten. Für derartige Vorschläge gibt es nun einen durchaus überraschenden Fürsprecher: Shell-CEO Ben van Beurden.
Der Manager, der am Ende des Jahres sein Amt übergeben wird, erklärte auf einer Energiekonferenz in London, dass derartige Steuern seiner Ansicht nach regelrecht "unvermeidlich" sind. So könnten diese Abgaben dabei helfen, die Bevölkerung vor höheren Energiepreisen zu schützen. Der Schwerpunkt sollte van Beurden zufolge eher auf dem Schutz einkommensschwacher Gasverbraucher liegen als auf direkten Markteingriffen. So wäre die von einigen Politikern geforderte Preisobergrenze für russisches Öl "eine echte Herausforderung" und mit hohen Risiken verbunden.
Etwas höhere Steuern für die aktuell regelrecht im Geld schwimmenden Energieriesen werden vermutlich kommen - dürften aber keine größere Belastung für die Konzernergebnisse darstellen. Repsol und Shell bleiben hochprofitabel, die günstig bewerteten Aktien entsprechend attraktiv. Die Stoppkurse sollten bei 20,50 Euro (Shell) beziehungsweise 10,80 Euro (Repsol) belassen werden.