An der Wall Street hat zu Beginn des neuen Monats die Vorsicht überwogen. Zum Handelsende konnten die wichtigsten Indizes am Montag ihre Verluste aber wettmachen beziehungsweise reduzieren. Der schon anfangs besonders schwache Dow Jones ging mit 38.571 Punkten und einem Minus von 0,30 Prozent aus dem Handel. Der marktbreite S&P 500 konnte noch ins Plus drehen und notierte 0,11 Prozent höher bei 5.283 Punkten.
Noch etwas besser schlug sich der Nasdaq 100, der noch vergangenen Freitag am schwächsten abgeschnitten hatte: Er gewann 0,35 Prozent auf 18.601 Zähler. Den von Technologietiteln geprägte Auswahlindex stützten am Montag positiv aufgenommene Äußerungen zum Boom-Thema Künstliche Intelligenz (KI).
Insgesamt warten Anleger nach dem letztlich positiv verlaufenen Vormonat aber gespannt auf den Arbeitsmarktbericht am Freitag. Dieser spielt eine große Rolle für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Die Anleger hoffen auf eine erste Zinssenkung im September.
Nvidia und AMD im Blick
Nvidia-Chef Jensen Huang kündigte auf der Computermesse Computex in Taiwan für 2026 eine neue Plattform für KI-Rechenzentren namens Rubin an. Zudem will der Halbleiterkonzern seine KI-Beschleuniger jedes Jahr aktualisieren. In diesem Zusammenhang stellte er einen Blackwell-Ultra-Chip für 2025 in Aussicht. Die Neuigkeiten dürften den weltweiten Boom in der KI-Entwicklung weiter antreiben und sorgten bei Nvidia für einen Kursgewinn von 4,8 Prozent auf 1.149,38 Dollar. Damit nimmt die Aktie nach dem Rücksetzer vom Freitag wieder Kurs auf ihr zuvor erreichtes Rekordhoch von 1.158,19 Dollar.
Anders als bei Nvidia hielt beim Branchenkollegen AMD die Kaufbereitschaft nur kurz an. Obwohl das Unternehmen die beschleunigte Markteinführung neuer KI-Prozessoren ankündigte, sanken die Anteilsscheine nach einem anfänglichen Kursanstieg um 2,1 Prozent auf 163,44 Dollar. Damit setzten sie ihren jüngsten Seitwärtstrend fort.
GameStop und Paramount springen hoch
Die Aktie des Videospielhändlers GameStop behauptete nach einem anfänglichen Kurssprung von 75 Prozent ein Plus von rund einem Fünftel auf 27,91 Dollar. Für Auftrieb sorgte ein unter Spekulanten thematisiertes Posting von Keith Gill. Gill, alias "Roaring Kitty", hatte mitgeteilt, fünf Millionen GameStop-Aktien für insgesamt 116 Millionen Dollar gekauft zu haben. Vor gut drei Jahren hatte Gill einen GameStop-Hype ausgelöst und für heftige Kurskapriolen gesorgt. Nachdem die Aktie 2020 zeitweise nur ein Pennystock war, trieben Gill und andere Anleger den Kurs im Januar 2021 kurzzeitig knapp über 120 Dollar – ebenso deutlich gab das Papier dann aber auch wieder nach.
Bei Paramount Global sorgte am Montag ein Medienbericht für ein Plus von 7,5 Prozent auf 12,80 Dollar. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge hat Filmproduzent David Ellison, Chef von Skydance Media, seine Kaufofferte um eine Option für nicht stimmberechtigte Aktionäre aufgestockt. Diese sollen 15 Dollar je Aktie in bar erhalten. Bislang hatten die Paramount-Aktionäre die Kaufgebote Ellisons stets abgelehnt.
Pfizer und Autodesk reagieren deutlich
Die Papiere von Pfizer trotzten der Sammelklage, die dem Pharmakonzern sowie Konkurrenten aus Europa wegen möglicher Krebsrisiken des Medikaments Zantac in den USA bevorsteht: Sie verteuerten sich um zwei Prozent. GSK und Pfizer wollen gegen die Entscheidung des Gerichts in Delaware in Berufung gehen.
Die Aktionäre von Autodesk konnten sich über einen Kursanstieg von 4,5 Prozent und den zweiten Platz im Nasdaq 100 hinter Nvidia freuen. Mit dem zeitweise größten Tagesgewinn seit November 2022 fand eine mehrtägige Talfahrt der Papiere vorerst ein Ende. Der Spezialist für Software für Architektur, Bauindustrie und Autobranche punktete mit der Nachricht, Finanzchefin Deborah Clifford von ihrem Posten abzuberufen und sie zur Leiterin der Unternehmensstrategie zu ernennen. Cliffords Nachfolge wird vorübergehend Elizabeth Rafael übernehmen, die bereits zum Management gehört. Den personellen Veränderungen war eine interne Bilanzuntersuchung vorangegangen, wodurch sich die Veröffentlichung des Jahresberichts wochenlang verzögert hatte.
Mit Material von dpa-AFX
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