Anfang Mai hatte der Automobilzulieferer Schaeffler mit unerwartet positiven Zahlen zum Q1 überrascht. Die zwischenzeitliche Euphorie ist allerdings wieder gänzlich verflogen und das Papier notiert aktuell nahe seines Jahrestiefs. Die UBS sieht den Abverkauf allerdings noch nicht am Ende und stimmt Anleger auf Schlimmeres ein.
Die Schweizer Großbank hat am Dienstag im Rahmen einer Branchenstudie ihre Einstufung auf „Verkaufen“ mit einem Kursziel von 4,90 Euro bestätigt, was einem Abwärtspotenzial von weiteren gut acht Prozent entspricht. UBS-Analyst Patrick Hummel begründete die Einschätzung mit dem weltweiten Produktionsrückgang im ersten Halbjahr – mit Ausnahme von China. Daher sollten sich die Konsensschätzungen für Europas Automobilunternehmen als zu ehrgeizig erweisen. Während sich die Margenprognosen der deutschen Autobauer in Richtung der unteren Enden der Zielspannen bewegen dürften, drohten bei einigen Zulieferern gar Gewinnwarnungen.
Schaeffler-CEO Klaus Rosenfeld zeigte sich bei der Bilanzvorlage im Mai noch optimistisch. Damals bestätigte der Manager den Ausblick – trotz eines herausfordernden Umfelds. Der Konzern mit Sitz in Herzogenaurach kalkuliert mit einer EBIT-Marge von sechs bis neun Prozent bei gleichzeitig "beachtlich wachsenden Umsätzen."
Luft nach oben?
Im Schnitt trauen die Analysten der Schaeffler-Aktie derweil deutlich mehr zu als die UBS. Laut Bloomberg liegt das Konsenskursziel bei 7,60 Euro und damit mehr als 40 Prozent über dem aktuellen Niveau. Von den erfassten 13 Analysten raten acht zum Kauf der Aktie. Lediglich zwei Mal lautet das Votum "Halten", während drei Experten eine Verkaufsempfehlung aussprechen.
Aufgrund des deutlichen Kursverfalls in den vergangenen Wochen notiert die Aktie meilenweit unter dem Analystenkonsens. Die Kursziele dürften deshalb Stück für Stück angepasst werden. Anleger sollten bei Schaeffler nicht ins fallende Messer greifen und an der Seitenlinie bleiben.
(mit Material von dpa-AFX)