Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler kommt der Übernahme des Antriebsspezialisten Vitesco einen weiteren Schritt näher. Beide Konzerne hätten mit Zustimmung ihrer Aufsichtsräte einen Verschmelzungsvertrag geschlossen, wie am Mittwoch bekannt wurde. Vor allem Vitesco-Aktionäre dürften froh sein, wenn die Farce ein Ende hat.
Diese sollen wie angekündigt für jedes ihrer Papiere 11,4 Schaeffler-Aktien erhalten. Ein gemeinsamer Bewertungsgutachter und der gerichtlich bestellte Verschmelzungsprüfer hätten das Umtauschverhältnis als angemessen bestätigt, hieß es weiter. Damit der Deal zustande kommt, müssen die Anteilseigner beider Unternehmen noch zustimmen. Das dürfte allerdings eher Formsache sein. Die Aktionäre von Vitesco stimmen auf ihrer Hauptversammlung am 24. April ab, die von Schaeffler am 25. April.
Nachdem die Vitesco-Aktie zunächst mit einem Kurssprung von rund 20 Prozent auf das Übernahmeangebot reagiert und zwischenzeitlich bei 94 Euro notiert hatte, fällt sie am Donnerstag nach den Quartalszahlen sogar unter die 70-Euro-Marke.
Vitesco verzeichnete 2023 einen Verlust von 96,4 Millionen Euro, nachdem es noch ein Jahr zuvor einen Gewinn von 23,6 Millionen Euro ausgewiesen hatte. Ursache für den Verlust waren den Angaben zufolge vor allem hohe steuerliche Belastungen im Zusammenhang mit der Übernahme durch Schaeffler. Wie seit längerem angekündigt soll es aber dennoch für das vergangene Jahr die erste Dividende des Unternehmens in Höhe von 25 Cent je Aktie geben.
Unter dem Strich hat sich die Übernahme durch Schaeffler, die bald abgeschlossen sein sollte, für Vitesco-Aktionäre nicht gelohnt. Beim aktuellen Stand des Papiers von Schaeffler kommt man auf einen Gegenwert von rund 72 Euro pro Vitesco-Anteilsschein, was weniger ist als der Kurs vor dem Übernahmeangebot.
Mit Material von dpa-AFX