Nach einer enttäuschenden ersten Jahreshälfte sind die Vorzüge von Sartorius auf Erholungskurs. Damit das für den Rest des Jahres auch so bleibt, müssen sich die Käufer jetzt ins Zeug legen, denn die Aktie steht zum zweiten Mal vor einer wichtigen Hürde.
Enttäuschende Quartalszahlen, eine gekappte Jahresprognose und ein hartnäckiger Abwärtstrend: In der ersten Hälfte des Jahres hatten Anleger der Vorzugsaktie von Sartorius nur wenig zu lachen.
Pünktlich zum Start der zweiten Jahreshälfte fassten sich die Käufer aber ein Herz und griffen an der äußerst wichtigen Horizontalunterstützung bei 300 Euro zu. Die erfolgreiche Verteidigung des Supports blieb nicht unbemerkt.
Es folgten unter beachtlichen Handelsvolumen Anschlusskäufe, sodass die Papiere mehrere neue Verlaufshochs markieren und die Ende April gerissene Kurslücke schließen konnten:
Der Lückenschluss war gleichbedeutend mit dem Vordringen in den Widerstandsbereich zwischen 370 und 380 Euro. Dieser muss für weitere Gewinne zwingend geknackt werden, andernfalls droht ein empfindlicher Rücksetzer.
Ein erster Ausbruchsversuch Ende Juli ist trotz hoher relativer Stärke und großen Momentums gescheitert, die Aktie setzte zunächst an die kurzfristige Aufwärtstrendlinie zurück und stieß hier auf neues Kaufinteresse. Aktuell läuft ein weiterer Ausbruchsversuch.
Der allerdings muss sowohl mit einer geringeren Trendstärke als auch niedrigeren Handelsvolumen auskommen. Damit stehen die Chancen auf einen Erfolg schlechter als noch vor drei Wochen. Die Käufer müssen sich also kräftig ins Zeug legen und dürfen jetzt nicht locker lassen, andernfalls drohen sie das Long-Setup der Aktie zu verspielen.
Zwar ist nachlassende Trendstärke eine Gefahr, Rückenwind dürfen sich Anleger aber von der Saisonalität erhoffen. Zwar sind die Sommermonate bekanntermaßen schwache Börsenmonate, das gilt aber nicht für alle Aktien gleichermaßen. Defensive Werte wie Pharma- und Biotechwerte können sich über den Sommer recht zuverlässig vom allgemein schwachen Gesamtmarkttrend lösen und diesen outperformen.
Nach einem ersten gescheiterten Ausbruchsversuch erhalten die Bullen in den Vorzügen von Sartorius jetzt eine zweite Chance, müssen dabei aber mit niedrigeren Umsätzen und einem schwächeren Trend auskommen. Rückenwind kommt aber von der defensive Werte begünstigenden Saisonalität.
Sollte sich die Hürde zwischen 370 und 380 Euro als zu hoch erweisen, müssen sich Anleger auf einen Rücksetzer in den Bereich von 340 bis 320 Euro gefasst machen. DER AKTIONÄR empfiehlt aktuell einen Stopp von 280 Euro, der angesichts der zuletzt guten Performance auf 300 Euro nachgezogen werden kann.