SAP hat gestützt vom schwachen Euro im Wachstumsgeschäft mit der Cloud weiter Fahrt aufgenommen. Investoren nahmen den Ball auf und trieben die Aktie gestern auf den höchsten Stand seit Ende April. Auch bei den Analysten kommt die jüngste Entwicklung der Walldorfer Software-Schmiede gut an. Dreistellige Notierungen liegen wieder in Reichweite.
DER AKTIONÄR hat gestern ausführlich über das Zahlenwerk und die Aussagen des Vorstands berichtet. Jetzt legen die Analysten nach.
Die US-Bank JPMorgan hat SAP nach den Zahlen zum dritten Quartal auf "Overweight" mit einem Kursziel von 115 Euro belassen. Analyst Toby Ogg rechnet laut einer Schnelleinschätzung nun mit einer Anhebung der Konsensschätzung für das operative Jahresergebnis (EBIT) im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Dabei verwies er auf das besser als erwartet ausgefallene EBIT im dritten Quartal und günstigere Wechselkurseffekte. Der aktuelle Auftragsbestand im Cloud-Bereich sollte das Vertrauen in die künftigen Umsatzprognosen für diesen Geschäftsbereich unterstreichen.
Bei Goldman Sachs („Buy“) sieht man die DAX-Aktie weiter bei 111 Euro fair bewertet. Analyst Mohammed Moawalla sprach von insgesamt guten Resultaten des Softwareherstellers. Die wichtigsten Kennziffern seien besser als erwartet.
Die Schweizer Großbank UBS hat die Kaufempfehlung mit Ziel 107 Euro bestätigt. Der Softwarekonzern habe ein gutes Quartal mit Fortschritten im Cloud-Geschäft hinter sich, so Analyst Michael Briest.
Auch bei der Investmentbank Stifel gehen die Daumen nach oben. Der Softwarehersteller habe mit den rückläufigen Lizenzerlösen die Konsensschätzung verfehlt, wogegen das weiter solide Cloud-Geschäft besser abgeschnitten und sich beschleunigt habe, so Analyst Chandramouli Sriraman. Sein Kursziel unter seiner Kaufempfehlung lautet weiter 130 Euro.
Zahlen und Ausblick passen. Die nächsten Monate werden zeigen, ob SAP wirklich den viel zitierten Wendepunkt erreicht hat und der Cloud-Bereich nun zum dominanten Umsatzstrom wird, der dann auch die Ergebnisse nachhaltig steigen lässt. Analysten bleiben zuversichtlich. Erweist sich der Sprung über die 95-Euro-Marke als nachhaltig, würde das passende charttechnische Kaufsignal generiert und der Weg für Notierungen jenseits der 100-Euro-Marke wäre geebnet.
(Mit Material von dpa-AFX)