Nachdem Ende April die Gewinnprognose angehoben wurde, stieg der Kurs der SAP-Aktie zweistellig. Doch seit einigen Tagen bröckelt der Kurs – und auch heute setzt sich die Konsolidierung im schwachen Gesamtmarkt fort. Dazu kommen Nachrichten über Schwachstellen bei der Konfiguration von SAP-Systemen, die durch Hacker ausgenutzt werden könnten.
Jüngst wurden mehrere Sicherheitslücken bei SAP-Geschäftsanwendungen sowie daraus resultierende Angriffsmöglichkeiten publik. Bis zu neun von zehn Systemen und insgesamt mehr als 50.000 Kunden könnten gefährdet sein, schätzen die Experten von Onapsis. Falsch konfigurierte Systeme seien anfällig für Angriffe über das Internet.
Voraussichtlich drohen aber keine negativen Auswirkungen auf das Geschäft des DAX-Titels. Da es sich nicht um einen Fehler im Quellcode der SAP-Software handelt, liegt die Verantwortung bei den Kunden. Der heutige Kursrückgang dürfte eher dem schwachen Gesamtmarkt sowie dem vorangegangenen, steilen Anstieg geschuldet sein.
Toller Chart
Der Blick auf den kurzfristigen Chart zeigt: Nach der Stange kommt jetzt die Fahne. Dreht der Kurs spätestens kurz unter 110 Euro wieder nach Norden, entstünde eine bullische Flagge. Das wäre eine Bestätigung des kürzlich erfolgten Ausbruchs. Selbst ein Rücksetzer bis auf 105 Euro würde noch keinen Schaden am Chartbild anrichten. Die 200-Tage-Linie verläuft sogar noch unter 98 Euro.
DER AKTIONÄR ist weiter positiv gestimmt für SAP. Die erhöhte Gewinnprognose zeigt, dass die organische Wachstumsstrategie aufgeht. Daran dürfte auch ein verschärfter Ton im Handelsstreit zwischen China und den USA langfristig nichts ändern. Andere Tech-Schwergewichte verlieren heute stärker.
Die Aktie liegt seit Erstempfehlung (Heft-Ausgabe: 7/2019) rund 20 Prozent im Plus. Kursziel: 140 Euro.