Hohe Energiekosten hatten den deutschen Chemieproduzenten im letzten Jahr zu schaffen gemacht. Daher dürften die Vorstände von Covestro, Evonik und BASF diese Meldung gerne lesen: Der Preis für europäisches Erdgas geht weiter zurück. Am Montag fiel der Marktpreis erstmals seit Mitte 2021 unter die Marke von 40 Euro je Megawattstunde (MWh).
Der richtungsweisende Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat sank am Vormittag bis auf 39,65 Euro. Das ist der niedrigste Stand seit Juli 2021.
Wegen des Kriegs Russlands gegen die Ukraine waren die Erdgaspreise im vergangenen Jahr drastisch gestiegen. In der Spitze wurden Preise von mehr als 300 Euro gezahlt, nachdem Erdgas längere Zeit um die 20 Euro je MWh gekostet hatte. Eine hohe Abhängigkeit von russischem Gas hatte zu einer Energiekrise geführt.
In den vergangenen Monaten ist der Erdgaspreis aber spürbar gefallen. Ein Grund sind die gut gefüllten Erdgasspeicher, hinzu kommt die tendenziell warme Witterung. Zuletzt dürften Ängste vor einer Bankenkrise in die gleiche Richtung wirken, da Finanzkrisen in der Regel mit konjunktureller Belastung und damit einer geringeren Energienachfrage einhergehen.
Die sinkenden Gaspreise sind für die Chemieproduzenten natürlich positiv zu werten. Allerdings leiden die Kurse aktuell unter den Sorgen über die weitere Entwicklung der Weltkonjunktur. Es bleibt dabei: Die aktuell im historischen Vergleich günstig bewerteten Aktien von Evonik, BASF und Covestro sind weiterhin vor allem für Mutige mit einem langen Atem geeignet.
Mit Material von dpa-AFX
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