Es hatte sich bereits angedeutet, heute hat es Shell nun bestätigt: Man wird Rechtsmittel gegen das historische Klima-Urteil eines Den Haager Gerichts einlegen.
Die Richter hatten Shell am 26. Mai dazu verdonnert, den CO2-Ausstoß bis zum Jahre 2030 um satte 45 Prozent zu verringern. Shells ursprünglichen Plänen zufolge sollte dieses Niveau erst 2035 erreicht werden.
Shell-Vorstandschef Ben van Beurden betonte: "Wir sind uns einig, dass dringende Maßnahmen erforderlich sind und wir unseren Übergang zu Netto-Null beschleunigen werden. Aber wir werden Berufung einlegen, weil ein Gerichtsurteil gegen ein einzelnes Unternehmen nicht effektiv ist. Was wir brauchen, sind klare, ehrgeizige Politiken, die grundlegende Veränderungen im gesamten Energiesystem vorantreiben werden."
Der am Dienstag bestätigte Schritt ist keine Überraschung. Nun dürfte es natürlich spannend werden, wie es in dieser juristischen Frage weitergeht. Rein wirtschaftlich betrachtet läuft es für Shell indes weiterhin rund. Die aktuell hohen Niveaus der Öl- und Gaspreise ermöglichen es dem britisch-niederländischen Energieriesen, satte Gewinne zu erzielen und das Engagement bei Erneuerbaren Energien, E-Mobilität und Wasserstoff-Projekten weiter auszuweiten. Anleger können nach wie vor zugreifen, der Stopp sollte bei 13,60 Euro belassen werden.