Der britisch-niederländische Energieriese Royal Dutch Shell will – und muss – seine CO2-Emissionen in den kommenden Jahren kräftig verringern. Dazu soll massiv in Erneuerbare Energien investiert werden, aber offenbar auch in Systeme, welche die bei der Ölverarbeitung entstehenden Emissionen auffangen.
Shell betreibt bereits einige dieser CO2-Abscheidungssysteme (wie beispielsweise auch das norwegische Unternehmen Aker Carbon Capture). Nun plant der Konzern, eine Raffinerie und einen Chemiepark in Kanada mit einer sogenannten CCS-Anlage auszustatten. Diese soll in ihrem gesamten Lebenszyklus etwa 300 Millionen Tonnen CO2 „aufsaugen“. Zum Vergleich: Aktuell fangen alle CCS-Systeme weltweit (!) pro Jahr knapp 40 Millionen Tonnen ein. Mehr dazu lesen Sie hier.
Bis eine finale Entscheidung getroffen wird, dürfte es allerdings noch einige Zeit dauern. Aktuell prüft Shell, wo derart große Mengen an CO2 unterirdisch gelagert werden können, aber auch, wie der eingefangene Kohlenstoff etwa in Chemiebetrieben sinnvoll genutzt werden könnte.
Nachdem sich Shell beim Konzernumbau lange Zeit nur sehr gemächlich bewegt hat, gibt man nun kräftig Gas. Zahlreiche interessante Zukunftsprojekte könnten Shell bei der Reduktion der CO2-Emissionen entscheidend helfen. Für die aktuelle Kursentwicklung bleibt vor allem der Verlauf der Öl- und Gaspreise wichtig. Da diese weiterhin auf hohem Niveau verharren, sieht es für Shell nach wie vor gut aus. Die Aktie bleibt ein Kauf (Stopp: 13,60 Euro).