Die Aktie des britisch-niederländischen Energieriesen Royal Dutch Shell kann im heutigen Handel leicht zulegen. Dies ist durchaus ein Zeichen der Stärke - denn die Ölpreise schwächeln aktuell. Der Grund hierfür sind die Sorgen um die gestiegenen Rohöl-Lagerbestände in den USA. Dies hat den Höhenflug der Ölpreise nun vorerst ausgebremst. So geben die Preise für WTI und Brent um etwas mehr als ein Prozent nach.
Dienstag gab der Interessenverband American Petroleum Institute (API) bekannt, dass die US-Lagerbestände in der letzten Woche um 3,29 Millionen Barrel gestiegen sind. Heute Nachmittag dürften die Marktteilnehmer daher mit Spannung auf die offiziellen Lagerdaten der US-Regierung warten. Auch hier wird mit einem Zuwachs der Ölreserven gerechnet. Dies würde darauf hindeuten, dass die Angebotsknappheit, welche die Ölpreise lange Zeit befeuert hatte, zumindest vorübergehend nachgelassen hat. Commerzbank-Rohstoffexperte Carsten Fritsch betonte: "Sollte das US-Energieministerium einen ähnlich starken Lageraufbau vermelden, wäre das bereits der vierte kräftige Wochenanstieg der US-Rohölvorräte in Folge."
Es ist natürlich möglich, dass die Ölpreise nach langer Rallye allmählich ins Stocken geraten. Für Royal Dutch Shell wäre ein Pendeln auf diesem hohen Niveau (oder auch noch einige Dollar tiefer) allerdings immer noch praktisch eine Lizenz zum Gelddrucken. Die Aussichten für den Energieriesen, der auch stark von der Gaspreis-Rekordjagd profitiert, bleiben gut. Anleger können bei der günstig bewerteten Aktie nach wie vor einsteigen (Stopp: 15,70 Euro).