Die Ölpreise sind am Freitag gefallen. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern ist die Sorge vor Maßnahmen führender Industriestaaten gegen die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus wieder stärker in den Vordergrund gerückt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostet am Vormittag 70,64 US-Dollar. Das sind 67 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fällt um 71 Cent auf 68,38 Dollar.
In vielen Industriestaaten steigen die Infektionszahlen und damit die Sorge der Anleger am Ölmarkt vor Einschränkungen der Mobilität. Vor allem die Entwicklung in China wird genau beobachtet. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ist einer der größten Ölimporteure der Welt und beunruhigte zuletzt mit der Sperrung eines wichtigen Hafens wegen eines Corona-Falls.
Zuletzt hatte die Internationale Energieagentur (IEA) die Prognose für die weltweite Nachfrage nach Rohöl in diesem Jahr wegen der Delta-Variante gesenkt. Allerdings gehen Rohstoffexperten der US-Investmentbank Goldman Sachs davon aus, dass die jüngste Entwicklung der Corona-Krise die Nachfrage nur vorübergehend bremsen dürfte.
Die Aktie von Royal Dutch Shell setzt zum Wochenschluss ihre Korrektur nach der Rallye-Bewegung seit Mitte Juli fort. Das Papier verliert am Freitag 0,4 Prozent auf 1.463,60 Britische Pence. Nach einem erneuten Rebound an der horizontalen Unterstützung bei 1.350 Pence, an der Ende Juli zeitgleich der GD200 verlief, eroberte der Kurs letzte Woche das Hoch bei 1.449 Pence zurück. In den vergangenen Tagen legte das Papier eine Verschnaufpause ein. Im Fokus steht nun, das Erholungshoch bei 1.516,20 Pence, das geknackt werden muss. Bei Kursen darüber rückt das März-Hoch bei 1.587,60 Pence in den Fokus. Für Langfristanleger ist das Papier momentan eine Halteposition. Ein Stopp bei 13,60 Euro sichert die Position nach unten ab. Royal Dutch Shell gehört aber weiterhin zu den Top-Adressen für Dividendenjäger. Die Rendite beträgt derzeit 4,7 Prozent.
(Mit Material von dpa-AFX)