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18.10.2022 Markus Bußler

Roubini: Ein Jahrzehnt der Schuldenkrise

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Die Aktienmärkte und auch der Goldpreis erholten sich gestern. Doch wenn es nach Nouriel Roubini, Professor an der NYU Stern School of Business geht, dann ist diese Erholung – zumindest an den Aktienmärkten – nicht nachhaltig. Er spricht von einem drohenden Jahrzehnt einer stagflationären Schuldenkrise.

„Das vor uns liegende Jahrzehnt könnte eine stagflationäre Schuldenkrise werden, wie wir sie noch nie zuvor gesehen haben", schrieb Roubini in seinem jüngsten Time-Essay. Die nächste Krise werde nicht wie die vorherigen sein, da sie einen stagflationären Aspekt mit einer massiven Staatsverschuldung verbinde, erklärte Roubini und nannte Beispiele aus den 1970er Jahren und 2008.

„In den 1970er Jahren hatten wir Stagflation, aber keine massiven Schuldenkrisen, weil die Verschuldung niedrig war. Nach 2008 hatten wir eine Schuldenkrise, gefolgt von niedriger Inflation oder Deflation, weil die Kreditklemme einen negativen Nachfrageschock ausgelöst hatte. Heute sind wir mit Angebotsschocks konfrontiert, während die Verschuldung viel höher ist, was bedeutet, dass wir auf eine Kombination aus Stagflation im Stil der 1970er Jahre und Schuldenkrisen im Stil von 2008 zusteuern, also auf eine stagflationäre Schuldenkrise.“

Die USA hätten in der ersten Hälfte dieses Jahres bereits zwei aufeinander folgende Quartale mit negativem Wirtschaftswachstum hinter sich, aber die Schaffung von Arbeitsplätzen sei robust gewesen, sodass es noch nicht in eine formelle Rezession sei. Aber der Arbeitsmarkt werde weicher, und eine Rezession in den USA und anderen fortgeschrittenen Volkswirtschaften bis zum Jahresende wahrscheinlich.

Die synchronisierte globale Straffung der Geldpolitik wirke sich bereits auf bestimmte Blasen aus, wie zum Beispiel öffentliches und privates Beteiligungskapital, Immobilien, Wohnungsbau, Meme-Aktien, Kryptowährungen, SPACs oder auch Anleihen.

Roubini wies darauf hin, dass ein traditionelles Anlageportfolio in diesem makroökonomischen Umfeld nicht funktionieren wird, da ein 60/40-Portfolio aus Aktien und Anleihen im Jahr 2022 zum ersten Mal seit Jahrzehnten massive Verluste verzeichnen wird. Vor diesem Hintergrund müssen die Anleger nach Anlagen suchen, die vor Inflation, politischen und geopolitischen Risiken und Umweltschäden schützen. Und dazu gehöre Gold. „Dazu gehören kurzfristige Staatsanleihen und inflationsindexierte Anleihen, Gold und andere Edelmetalle sowie Immobilien", so Roubini weiter.

Zum jetzigen Zeitpunkt befinden sich die Zentralbanken in der „Schuldenfalle“, so Roubini. „Jeder Versuch, die Geldpolitik zu normalisieren, wird die Schuldenlast in die Höhe treiben und zu massiven Insolvenzen und kaskadenartigen Finanzkrisen führen“, schrieb er.

Nouriel Roubini zeichnet hier ein düsteres Bild. Doch ganz von der Hand zu weisen sind seine Bedenken nicht. Die Zinspolitik insbesondere der US-Notenbank ist gefährlich, die USA müssen mittlerweile deutlich mehr Zinsen für ihre Schulden bezahlen. Das kann zu einer Schuldenkrise führen.

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