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29.06.2020 Marion Schlegel

Roche: Nur eine Verschnaufpause oder geht der Aktie die Luft aus?

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Roche

Der Pharmakonzern Roche hat in Japan eine weitere Zulassung erhalten. Das Medikament Enspryng (satralizumab) darf demnach bei der Behandlung von Kindern und Erwachsenen mit der Krankheit Neuromyelitis-optica-Spektrum (NMOSD) eingesetzt werden. Die Zulassung erfolgte durch das japanische Gesundheitsministerium (MHLW), wie Roche am Montag in Basel mitteilte.

NMOSD ist eine Autoimmunerkrankung des Zentralnervensystems, die durch entzündliche Läsionen in Sehnerven und Rückenmark gekennzeichnet ist. Aufgrund permanenter neurologischer Störungen führt sie zu einer kontinuierlichen und signifikanten Verschlechterung der Lebensqualität.

Erst Mitte Mai hatte Roche anlässlich des Jahrestreffens der Europäischen Akademie für Neurologie (EAN) neue Studiendaten zur Sicherheit des Produktkandidaten Satralizumab vorgelegt, welche dem Mittel beim Einsatz gegen die Krankheit NMOSD eine gute Verträglichkeit attestierten. Die Zulassung von Enspryng in Japan sei die erste im asiatischen Raum, schreibt Roche nun.

Für dieselbe Indikation ist Enspryng vor Kurzem in Kanada zugelassen worden, die Zulassungen in Europa und den USA erfolgten bereits im vergangenen Jahr.

Zuletzt hat die US-Bank JPMorgan ihre Einschätzung zu Roche überprüft. Es bleibt weiterhin beim „Overweight“-Rating und dem Kursziel von 400 Schweizer Franken. Die jüngsten Umsatzdaten vom Mai ließen wegen des Einflusses von Biosimilars für Herceptin, Avastin und Rituxan sowie wegen Covid-19 auf insbesondere Rituxan, Tecetriq und Hemlibra zwar ein rückläufiges US-Geschäft erwarten, schrieb Analyst Richard Vosser in einer am Montag vorliegenden Studie. Seine Schätzungen allerdings berücksichtigten solche Einflüsse bereits weitgehend.

Die Aktie von Roche notiert zum Wochenauftakt leicht im Minus. Seit dem Rekordhoch Ende April bei 357,85 Franken ist dem Papier etwas die Luft ausgegangen. Nach der Rallye zuvor ist eine Verschnaufpause aber nicht ungewöhnlich. Die 200-Tage-Linie bei knapp 320 Franken stellt eine wichtige Unterstützung dar. Die Aktie bleibt einer der Pharmafavoriten des AKTIONÄR. Anleger bleiben an Bord.

(Mit Material von dpa-AFX)

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