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13.04.2022 Andreas Deutsch

Risiko für DAX & Co.: China-Problem vermutlich schlimmer als 2020 und 2021

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Die chinesischen Exporte haben im März zwar stärker als erwartet zugelegt, trotzdem entwickeln sich die Lockdowns zu einem immer größeren Risiko für die Weltwirtschaft und die Börsen. Trotz der strengen Einschränkungen in Shanghai steigt die Zahl der Corona-Infektionen weiter. Die Lieferketten sind in Gefahr.

Die Behörden in Shanghai meldeten am Mittwoch einen Höchststand von 26.330 neuen Ansteckungen. Die große Mehrheit der Fälle ist asymptomatisch. Shanghai steht im Mittelpunkt der größten Corona-Welle in China seit Beginn der Pandemie vor mehr als zwei Jahren und zählt die meisten der landesweit knapp 28.000 Fälle.

Trotz der Ankündigung von schrittweisen Lockerungen ist die große Mehrheit der 26 Millionen Einwohner zählenden Metropole weiter von Ausgangssperren betroffen. Die Stadtregierung untersagte am Mittwoch auch privaten Verkehr auf den Straßen für Bewohner, die ihre Wohnungen wieder verlassen durften. Die meisten Geschäfte sind aber unverändert geschlossen.

Bei Volkswagen standen Werke in Shanghai wie auch in Changchun in Nordostchina weiter still.

„Viele der Dinge, die wir auf der ganzen Welt benutzen, haben Komponenten, die in China hergestellt werden“, so Richard Martin, Geschäftsführer von IMA Asia, im Gespräch mit CNBC. „Wir steuern auf ein logistisches Chaos zu, das alles in den Schatten stellen wird, was 2020 oder 2021 passiert ist.“

China geht seit Ausbruch des Coronavirus in Wuhan Anfang 2020 rigoros gegen die Ausbreitung vor. Bislang war das Land dabei recht erfolgreich, doch die hochansteckende Omikron-Variante stellt China vor ganz neue Herausforderungen.

Zwar wuchs der chinesische Außenhandel im März überraschend stark um 7,5 Prozent auf 504 Milliarden Dollar. Doch die Belastung für die Wirtschaft nimmt zu. Chinas Ministerpräsident Li Keqiang hat sich nun zum dritten Mal in weniger als einer Woche warnend in Bezug auf die Konjunktur geäußert.

Schwächelt Chinas Produktion, sind die Schockwellen weltweit zu spüren. Laut einer Umfrage des if-Instituts vom März sind fast die Hälfte der deutschen Industriefirmen auf wichtige Vorleistungen aus China angewiesen.

80 Prozent der Unternehmen klagten zuletzt über mangelnden Nachschub.

Wie gravierend es werden kann, wenn China an seiner Lockdown-Strategie festhält, hat die Welt etwa im August 2021 gesehen: Nach einem einzigen Coronafall legte die Verwaltung den weltgrößten Seehafen Ningbo lahm. Unzählige Container konnten in der Folge nicht ausgeliefert werden, sodass sich die Händler Sorgen machen mussten wegen Black Friday.

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Aktuell ist ein Umschwenken Chinas in der Corona-Strategie nicht zu erwarten, denn dann würde die Regierung ihr Gesicht verlieren. Spitzt sich die Lieferkettenproblematik weiter zu, hätte dies Auswirkungen auf Unternehmensbilanzen und Aktienkurse.

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