Rund um den Globus liefen in den vergangenen Wochen und Monaten viele Nachrichten über die Ticker, welche alles andere als Konjunkturoptimismus versprühten. Dies ist für einen global tätigen Eisenerz- und Industriemetallproduzenten für Rio Tinto natürlich alles andere als ein gutes Marktumfeld. Dennoch läuft es beim Rohstoffriesen derzeit wieder gut.
So haben die Briten nun erklärt, dass die Eisenerzlieferungen im laufenden Jahr in der oberen Hälfte der bisherigen Prognose von 320 bis 335 Millionen Tonnen liegen dürften. Im zweiten Quartal verschiffte Rio Tinto 79,1 Millionen Tonnen Eisenerz. Damit lag man ein Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums. Das Management betonte, dass dies vor allem an den geplanten Wartungsarbeiten im Hafen von Dampier sowie an einer Zugentgleisung gelegen habe. Die gesamte Förderung konnte aber im Jahresvergleich um drei Prozent gesteigert werden. Als Grund hierfür nannte Rio Tinto die neueste Eisenerzmine Gudai-Darri, die nun erstmals durchgehend mit voller Kapazität betrieben werden konnte.
Für einige andere Rohstoffe wurden die Ziele hingegen etwas zurückgeschraubt. So rechnet man bei der Tonerdeproduktion 2023 nur noch mit 7,4 bis 7,7 Millionen Tonnen (zuvor 7,7 bis 8,0 Millionen). Hier nehme man verschiedene Initiativen zur Verbesserung der Anlagenstabilität und der Förderung vor. Indes dürfte die Produktion von Bauxit, dem Hauptrohstoff für die Tonerdegewinnung, eher am unteren Ende der Prognosespanne liegen. Rio Tinto führte dies auf überdurchschnittlich starke Regenfälle zurück, welche unter anderem zu längeren Transportwegen geführt hatten. Darüber hinaus senkte der Vorstand auch die Jahresprognose für raffiniertes Kupfer von 180.000 bis 210.000 Tonnen auf nun 160.000 bis 190.000 Tonnen. Zum einen belasteten Waldbrände im Norden Quebecs die Kupferproduktion, zum anderen der umfangreichere Umbau der Kennecott-Hütte in den USA.
Das Eisenerzgeschäft bleibt für Rio Tinto mit Abstand am wichtigsten. Damit erwirtschaftete der Bergbauriese im vergangenen Jahr 30,9 Milliarden Dollar oder fast 60 Prozent des gesamten Konzernumsatzes. Der zweitwichtigste Rohstoff ist Aluminium (Erlöse 2022: 14,1 Milliarden Dollar). Dass es bei Eisenerz gut läuft, ist daher eine sehr gute Nachricht, die kleineren Probleme in anderen Bereichen sind zwar etwas ärgerlich, aber kein Grund zur Sorge. Die günstig bewertete Dividendenperle bleibt attraktiv (Stopp: 51,00 Euro).