Michael Burry hat es wieder getan. Der Mann, der die Finanzkrise hatte kommen sehen („The Big Short“, verfilmt mit Christian Bale) und mit einer Short-Wette ein Vermögen gemacht hat, hat erneut ein schlechtes Gefühl. Deswegen wettet der 52-Jährige nun wieder gegen die Aktienmärkte – mit einem riesigen Betrag.
Burrys Hedgefonds Scion Asset Management hielt zum Ende des zweiten Quartals Put-Optionen auf zwei Millionen Anteile des SPDR S&P 500 ETF Trust im Wert von 887 Millionen Dollar. Zudem hielt Burry Put-Optionen gegen zwei Millionen Anteile des Invesco QQQ ETF, der den Nasdaq 100 abbildet. Wert der Anteile: 738 Millionen Dollar.
Zwar hatte Burry zum Stichtag auch einige Aktien im Portfolio, unter anderem Expedia, Stellantis und CVS Health. Doch keine dieser Positionen hatte einen Wert über elf Millionen Dollar.
Mit anderen Worten: Michael Burry macht seinem Ruf alle Ehre. Der „Big-Short-Investor“ ist oberbearish.
Trotzdem werden die Bullen jetzt bestimmt nicht reihenweise umkippen. Burry setzte seit der Finanzkrise immer wieder auf fallende Kurse – und lag daneben. Zuletzt im November 2022, als er auf Twitter schrieb: „Ihr habt keine Ahnung, wie short ich bin.“ Das geschah just zu dem Zeitpunkt, als der Markt fast am Boden war und die Kurse zur großen Aufholjagd ansetzten.
Für seine Fehleinschätzung bat Burry Monate später um Verzeihung. „Ich lag falsch, als ich sagte, man solle verkaufen. Das war ein Fehler.“
Warnzeichen und Risiken gibt es schon seit einiger Zeit, trotzdem läuft es an der Börse mehr als gut. Neue Argumente wird Crashprophet Burry nicht haben, deswegen wäre es aus Sicht des AKTIONÄR ein Fehler, sich gegen den Markt zu stellen. Allerdings spricht nichts dagegen, etwas Cash zur Verfügung zu haben.