Beinahe alle Zulieferer haben mit der Krise der Autobranche massiv zu kämpfen – die Aktien befinden sich auf Talfahrt. Nicht so Rheinmetall. Der MDAX-Konzern notiert nur knapp unter dem Rekordhoch von 2018 bei 119,35 Euro. Für die Rallye der Aktie ist vor allem die boomende Rüstungssparte verantwortlich. Hier winken künftig Milliardenaufträge.
Gemeinsam mit dem US-Konzern Raytheon hat Rheinmetall nun ein Joint Venture gegründet, um sich an einer Ausschreibung für die US-Armee zu beteiligen. Mit dem neuen Schützenpanzer Lynx will der MDAX-Konzern bei dem Mega-Auftrag zum Zug kommen – angeblich soll der Gewinner der Ausschreibung bis zu rund 3.600 Modelle liefern.
Der Auftrag läge wohl klar im zweistelligen Milliarden-Dollar-Bereich. Zum Vergleich: Ein Auftrag in Australien über 450 Schützenpanzer, um den sich Rheinmetall bewirbt, hat bereits ein Volumen von 9,5 Milliarden Euro. Die Serienbeauftragung in den USA soll zwar erst ab 2026 starten, dennoch wäre ein Zuschlag äußerst lukrativ.
Um die Chancen zu verbessern, legt Rheinmetall viel Wert auf die US-Komponenten bei der Fertigung. „Lynx wird in Amerika von amerikanischen Beschäftigen gebaut“, so Ben Hudson, der Leiter des Rheinmetall-Geschäftsbereichs Vehicle Systems. „Der Lynx bietet der US-Army eine außergewöhnliche Gelegenheit, für die US-Truppen ein Kampffahrzeug auszuwählen, mit dem sie den militärischen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte überlegen entgegentreten können.“
Neben dem Rheinmetall-JV soll sich lediglich noch der US-Konzern General Dynamics für den Auftrag bewerben. Doch auch ohne den möglichen US-Auftrag gilt: Rheinmetall freut sich über einen Auftragsboom in der Rüstungssparte. Das treibt die Aktie weiter an und dürfte zeitnah für ein neues Rekordhoch sorgen. Anleger lassen die Gewinne laufen.