Die Sorgen um den Nahen Osten haben am Dienstag bereits für Verluste am Gesamtmarkt und Gewinne bei den Rüstungsaktien gesorgt. Am Mittwoch ist Rheinmetall im frühen Handel einmal mehr der stärkste Wert im DAX. Das Chartbild hat sich mit dem Sprung über 500 Euro in kürzester Zeit deutlich aufgehellt.
Bereits die erste Warnung der USA hatte für viel Verunsicherung an den Märkten gesorgt. Die Eskalation ließ dann nicht lange auf sich warten, der Iran feuerte tatsächlich Raketen auf Israel ab. Laut israelischer Armee waren es 180 Raketen, die abgeschossen wurden. Im Westjordanland starb ein Palästinenser, einige Menschen wurden im gesamten Land leicht verletzt – dennoch waren die Schäden für das Ausmaß der Attacke insgesamt noch überschaubar.
Dass Rüstungsaktien dennoch wieder so gefragt sind, liegt daran, dass offen ist, wie sich die Lage nun entwickelt. Der Iran selbst sprach davon, dass die Aktion abgeschlossen sei, wenn sich Israel nicht für weitere Vergeltungsmaßnahmen entscheide. Doch davon ist nicht auszugehen: Israel hat bereits weitere „starke“ Angriffe im Nahen Osten angekündigt. Auch die USA haben dem Iran mit Konsequenzen gedroht. Es handle sich um eine „bedeutende Eskalation“ und man arbeite mit Israel nun an den weiteren Schritten, so US-Sicherheitsberater Jake Sullivan. Kriegsschiffe des US-Militärs hätten dabei geholfen, den Raketenangriff abzuwehren. Derweil haben die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen und die radikal-islamische Hamas den iranischen Angriff gelobt.
Im Nahen Osten scheint die Situation wie befürchtet zu eskalieren. Die nächsten Schritte der einzelnen Parteien sind zwar noch offen – eine schnelle Entspannung ist aber nicht in Sicht. An der Börse sorgt das für Verunsicherung, Rüstungsaktien werden dagegen von Anlegern gesucht. Die Rheinmetall-Aktie hat sich deutlich von den Tiefs gelöst und bleibt auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Rheinmetall.