Der Highflyer Rheinmetall lässt am Donnerstag weiter Federn: Die Papiere des aktuell vor allem mit dem Rüstungsbereich im Fokus stehenden Konzerns verloren in zwei Handelstagen fast neun Prozent und nähern sich ihrer 50-Tage-Linie. Die 21-Tage-Linie wurde inzwischen bereits unterschritten. Belastet hat eine Abstufung durch die britsche Investmentbank HSBC.
HSBC-Experte Richard Schramm nahm den Papieren mit seiner Abstufung von „Buy“ auf "Hold" weiteren Wind aus den Segeln. Die Anleger konzentrierten sich zu stark auf strahlende Aussichten bei Rüstung und übersähen die Wolken im Autozulieferbereich, so Schramm. Diesen sieht er zunächst als Bremse. Auch bei seinem auf 240 Euro (zuvor: 220 Euro) erhöhten Kursziel sei das Potenzial nicht mehr ausreichend attraktiv, so Schramm.
Rheinmetall-Papiere hatten 2022 zwischenzeitlich 170 Prozent an Wert gewonnen. Vor allem der Ukraine-Krieg gab ihnen immensen Schub, weil er eine Zeitenwende in der europäischen Verteidigungspolitik mit hohen Rüstungsinvestitionen einläutete.
Derzeit präsentiert Rheinmetall auf der ILA Berlin Air Show 2022. Vorgestellt werden Produkte und Sicherheitstechnologien für die Luftfahrt im digitalen Zeitalter. Vom 22. bis zum 26. Juni 2022 findet die ILA Berlin Air Show 2022 statt. Unter dem Motto: Hightech zum Schutz der Soldatinnen und Soldaten im Einsatz stellt das Hochtechnologieunternehmen einen Teil seiner umfangreichen Systeme und Aktivitäten aus den Divisionen Vehicle Systems, Weapon and Ammunition und Electronic Solutions vor.
Die Aktie von Rheinmetall war zuletzt bis an das Allzeithoch, das im April bei 225,00 Euro herangelaufen. Knapp davor ist das Papier nun wieder nach unten gedreht. DER AKTIONÄR bleibt allerdings weiter zuversichtlich. Der Verteidigunsbereich durchläuft derzeit einen Sonderzyklus, was die Umsätze deutlich steigen lassen dürfe.