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Foto: Rheinmetall AG
21.06.2024 Michael Schröder

Rheinmetall: Aktie dreht nach Milliarden-Auftrag wieder auf – die Details

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Rheinmetall

Als Folge des Ukraine-Krieges hat Rheinmetall einen so großen Auftrag bekommen wie nie zuvor in seiner Firmengeschichte. Der Rüstungskonzern teilte bereits am Donnerstag mit, dass man einen Rahmenvertrag von der Bundeswehr für Artilleriemunition deutlich aufgestockt habe. Die Aktie dreht nach der jüngsten Verschnaufpause wieder auf.

AKTIONÄR-Leser wissen bereits, der seit Juli 2023 bestehende Rahmenvertrag hatte einen Maximalwert von rund 1,3 Milliarden Euro, nun wurde dieser Vertrag um rund 7,2 Milliarden Euro aufgestockt.

Die Anzahl der bestellten Geschosse, die 40 Kilometer weit fliegen können und ein Kaliber von 155 Millimetern haben, wurde nicht genannt – es dürften mehrere Millionen sein. Produziert wird vor allem im niedersächsischen Unterlüß. Außerdem hat Rheinmetall bei Artilleriemunition Fertigungskapazitäten in Spanien, Südafrika und Australien.

Mit Blick auf die verschiedenen Produktgruppen von Rheinmetall fällt der größte Anteil dabei auf Waffen und Munition – und hier vor allem auf die Munition für großkalibrige Geschütze und Raketenwaffen (Artillerie). Aber auch das Wachstumspotenzial im Bereich der Infanteriefahrzeuge und Kampfpanzer sowie im Bereich der Luftabwehr ist enorm.

Der Beginn der Lieferungen soll Anfang 2025 erfolgen, diese erste Tranche ist den Angaben zufolge 880 Millionen Euro wert. Wie lange der Rahmenvertrag gilt, ist unklar – die im vergangenen Jahr abgeschlossene Vereinbarung hatte eine Laufzeit von sechs Jahren.

Vor dem Ukraine-Krieg produzierte Rheinmetall 70.000 Schuss Artilleriemunition pro Jahr, nach der Aufstockung von Produktionskapazitäten und dem Kauf des spanischen Konkurrenten Expal ist diese Zahl inzwischen deutlich angewachsen. 2025 sollen es 700.000 sein - Tendenz weiter steigend. Älteren Angaben zufolge könnte dieser Wert 2027 bei 1,1 Millionen Schuss pro Jahr liegen.


Das zeigt sich auch in den Orderbüchern von Rheinmetall. Für das laufende Jahr erwartet der Hersteller von Systemen zur Verteidigung eine erneut hohe Dynamik beim Auftragseingang, der in einer Spanne von 28 bis 36 Milliarden Euro gesehen wird. In der Mitte der Bandbreite würde dies einen Anstieg zum Vorjahr von 60 Prozent bedeuten nach einem Top-Wert von plus 109 Prozent im Jahr 2023.

Zur Erinnerung: Im Segment „Defence“ (Umsatzanteil: 78 Prozent) gehören bei dem DAX-Konzern neben Waffen und Munition unter anderem taktische und logistische Fahrzeugsysteme wie Panzer zum Produktportfolio. Im Bereich „Rheinmetall Automotive“ werden Teile und Komponenten für E- und Hybrid-Motoren produziert. Durch gezielte Zukäufe ist der Konzern dabei in der Lage, seine Kapazitäten und technologischen Fähigkeiten kontinuierlich zu erweitern.

Rheinmetall (WKN: 703000)

Die Aktie ist wie erwartet wieder in ihre angestammte Handelsspanne zwischen 500 und 550 Euro zurückgekehrt. Es dürfte deshalb nicht der letzte Auftrag dieser Art gewesen sein. Steigende Rüstungsausgaben in Deutschland und den anderen NATO-Staaten, Skaleneffekte bei hochvolumigen Aufträgen und ein höherer Anteil des margenstarken Geschäfts mit Waffen und Munition dürften die Profitabilität bei Rheinmetall daher weiter antreiben. Der Weg für eine nachhaltige Fortsetzung des Aufwärtstrends der Rheinmetall-Aktie wäre damit geebnet.

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