In DAX und MDAX können die Kurse am Dienstag etwas zulegen. Dabei stechen vor allem die grünen Vorzeichen bei den Rüstungs-Aktien ins Auge, nachdem diese Branche in der letzten Woche noch zu den schwächsten gehörte. Für Unterstützung der Kurse sorgen insbesondere die neuesten Daten zu den Verteidigungsausgaben.
Deutschland wird im laufenden Jahr aller Voraussicht nach 90,6 Milliarden Euro für Rüstungsgüter ausgeben und damit klar das Zwei-Prozent-Ziel des Bündnisses erreichen. Wie aus einer Übersicht der Nato hervorgeht, entspricht die Rekordsumme einem Anteil am prognostizierten deutschen Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 2,12 Prozent. Die Quote würde damit höher liegen als noch zu Jahresbeginn erwartet.
Insgesamt werden die derzeit 32 Nato-Staaten nach jüngsten Schätzungen in diesem Jahr rund 1,5 Billionen Dollar für Verteidigung ausgeben. Bereinigt um Inflation und Wechselkurse würde dies im Vergleich zum Vorjahr insgesamt einem Anstieg um 10,9 Prozent entsprechen.
Während Rheinmetall und Hensoldt am Dienstagnachmittag zwischen 0,8 und 1,0 Prozent zulegen, glänzt die Renk-Aktie mit einem Plus von 3,2 Prozent. Der Grund für den Kursanstieg ist eine Hochstufung von Kepler Cheuvreux: Die Analysten verwiesen auf die strategische Position des Unternehmens, die geopolitischen Risiken, die Dynamik des Sektors und das Potenzial für Aufträge und hoben die Aktie mit Kursziel 30 Euro von "Hold" auf "Bux". In der jüngsten Kursschwäche sehen sie eine gute Kaufgelegenheit.
Auch in anderen Ländern legten am Dienstag Rüstungswerte zu, Leonardo aus Italien mit plus 2,5 Prozent besonders deutlich. Bei Babcock und BAE Systems aus Großbritannien sowie Thales aus Frankreich fielen die Zuwächse moderater aus.
Das Thema Rüstung wird die Anleger noch lange beschäftigen (müssen). DER AKTIONÄR favorisiert Rheinmetall und Hensoldt.
(mit Material von dpa-AFX)