Der Rüstungskonzern Rheinmetall will 20 weitere Schützenpanzer Marder noch in diesem Sommer an die Ukraine liefern. Einen entsprechenden Zeitplan für einen bereits Anfang Juni bekanntgegebenen Auftrag bekräftigte das Unternehmen am Freitag in Düsseldorf. Der Bund bezahlt dafür einen unteren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag.
Damit hätte die Ukraine insgesamt 60 Marder bekommen: 40 von Rheinmetall und 20 aus Bundeswehr-Beständen. 60 weitere bietet Rheinmetall an, hierzu laufen in den Werken Unterlüß (Niedersachsen) und Kassel (Hessen) bereits Arbeiten. Von diesen 60 könnten pro Monat bis zu 10 fertig werden, heißt es von der Firma.
Separat zum direkten Ukraine-Geschäft bekommt Griechenland ebenfalls in diesem Sommer 40 Marder von Rheinmetall. Dies geschieht im Rahmen eines sogenannten Ringtausches, bei dem Nato-Staaten anderes Kriegsgerät aus sowjetischer Produktion an die Ukraine abgeben.
Der Ringtausch ist ein Verfahren, um die Ukraine bei deren Anstrengungen gegen die russische Invasion in Zusammenarbeit mit den europäischen Nachbarn und NATO-Partnern unterstützen zu können, so Rheinmetall in einer Mitteilung. Dabei geben NATO-Partner Großgerät aus vormals sowjetischer Produktion an die Ukraine ab und erhalten dafür verfügbare Systeme aus westlicher Produktion. Rheinmetall ist an verschiedenen Ringtauschen mit den griechischen, den tschechischen, den slowakischen und den slowenischen Streitkräften beteiligt.
Die Aktie von Rheinmetall hat sich seit Anfang 2022 enorm stark entwickelt. Anfang April hat sie bei 281,30 Euro ihr vorläufiges Allzeithoch markiert. Seitdem konsolidiert das Papier auf hohem Niveau. Das Umfeld für Rüstungsaktien bleibt aber stark. DER AKTIONÄR rechnet damit, dass die Aktie in den kommenden Wochen einen Angriff auf das bisherige Hoch starten wird. Anleger lassen die Gewinne laufen – diese summieren sich seit der Empfehlung des AKTIONÄR im August vergangenen Jahres derzeit auf 58 Prozent.