Wieder aufflammende Konjunktursorgen und mehrere Gewinnwarnungen von Zyklikern haben die Rheinmetall-Aktie in den vergangenen Tagen wieder unter Druck gesetzt. Doch am Montag kann der MDAX-Titel wieder zulegen. Grund für den Anstieg ist ein Großauftrag der Bundesregierung über fast eine halbe Milliarde Euro.
Rheinmetall hat vom Bund ein Auftragspaket für die Modernisierung der Ausrüstung von Panzergrenadieren und 41 Puma-Schützenpanzern erhalten. Das Volumen beträgt insgesamt 470 Millionen Euro. Bis 2024 sollen die Arbeiten, die bereits laufen, abgeschlossen sein.
Zahlen im Fokus
Der neue Großauftrag zeigt einmal mehr, dass es in der Rüstungssparte bei Rheinmetall gut läuft. Sorgen macht eher das Autozuliefergeschäft. Hier wird sich bei den Quartalszahlen am 1. August zeigen, wie stark sich die abkühlende Wirtschaft und der Handelskrieg auf die ohnehin schwächelnde Autoindustrie auswirken. Zuletzt hatte Rheinmetall in der Automotive-Sparte besser abgeschnitten als viele Wettbewerber.
Gelingt im Automotive-Segment erneut eine positive Überraschung, könnte die Aktie einen neuen Anlauf auf das 52-Wochen-Hoch bei 110,85 Euro nehmen. Denn die Rüstungssparte dürfte den positiven Trend der vergangenen Jahre fortsetzen. Umsatz und Marge werden hier kontinuierlich gesteigert. Nachdem Deutschland und andere Länder auf Bestreben von US-Präsident Donald Trump ihren Rüstungsetat erhöhen wollen, ist ein Ende des Wachstums nicht in Sicht.
Rheinmetall gehört zu den zyklischen Werten. In unischeren Zeiten wie diesen ist damit stets ein gewisses Risiko verbunden. Allerdings ist der Konzern gut aufgestellt. Die Rüstungsparte boomt und Automotive hat sich bislang robuster präsentiert als die Rivalen. Von daher stimmen die Aussichten vor den Zahlen. Anleger bleiben dabei.
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