Es hatte sich abgezeichnet. LPKF Laser musste kurz vor dem Jahresende noch einmal nachbessern. Aufgrund einer Projektverzögerung bei einem Kunden in China sowie anhaltenden Engpässen in der globalen Logistik wird das Unternehmen versandfertige Solarsysteme im Wert von bis zu elf Millionen Euro und andere Systeme im Wert von rund sechs Millionen Euro nicht planmäßig vor Geschäftsjahresende ausliefern können. Daher werden diese Bestellungen voraussichtlich im ersten Quartal 2022 umsatzwirksam. Die Prognosen für das laufende Jahr 2021 wurden entsprechend gesenkt.
LPKF Laser erwartet nun für das Gesamtjahr 2021 einen Umsatz von 92 bis 102 Millionen Euro (bisher: 110 Millionen Euro) und ein EBIT von minus zwei bis plus sechs Millionen Euro (bisher: rund elf Millionen Euro).
Diese Nachricht passt voll ins LPKF-Bild 2021, ist am Ende aber kein Beinbruch. Analystin Alina Köhler von Hauck & Aufhäuser hat ihre Schätzungen und das Kursziel von 40 auf 39 Euro zwar leicht angepasst, hob allerdings gleichzeitig hervor, dass die strukturellen Wachstumstreiber nach wie vor intakt seien. Robert-Jan van der Horst von Warburg Research hält auch an seiner Kaufempfehlung mit Ziel 35 Euro fest. Der Experte hat seine Schätzungen für das laufende Jahr ebenfalls gekappt, aber die für 2022 angehoben, um die Umsatzverschiebungen zu berücksichtigen.
Der Newsflow sollte sich im ersten Quartal 2022 nachhaltig verbessern. Die Auftragssituation entwickelt sich weiterhin positiv und bietet eine gute Basis für die Geschäftsentwicklung im Jahr 2022. Der Auftragsbestand hat sich mit Stand 30. September auf knapp 68 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht.
Auch im Bereich der wichtigen LIDE-Technologie macht das Unternehmen eigenen Angaben zufolge weiter gute Fortschritte in den Projekten. Passend dazu wurden auch die mittelfristigen Planvorgaben vom Vorstand erneut bestätigt. Bis 2024 sollen die Umsätze weiter auf 360 Millionen Euro steigen und eine EBIT-Marge von 25 Prozent erreicht werden.
Das AKTIONÄR-Fazit hat Bestand: Bleiben im kommenden Jahr neue Hiobsbotschaften aus und liefert der Vorstand endlich wie geplant, dann ist die Chance gegeben, dass sich die Aktie stabilisieren und wieder in höhere Regionen vorstoßen kann. Als erstes Ziel wartet die 200-Tage-Linie. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot weiter auf dieses Szenario.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §85b WpHG: Aktien von LPKF Laser befinden sich im Real-Depot von DER AKTIONÄR.