Da haben die Anleger mehr erwartet: Ralph Lauren hat zwar Quartalszahlen präsentiert, die sowohl auf der Umsatzseite als auch ergebnisseitig besser ausgefallen sind als von Analysten erwartet. Doch beim Ausblick enttäuscht das US-Unternehmen, das für seine Polohemden weltbekannt ist. Die Aktie verliert vorbörslich mehr als drei Prozent.
Konkret: Der US-Luxuskonzern hat im vierten Quartal Erlöse in Höhe von 1,29 Milliarden Dollar erzielt. Damit hat das Mode-Label die Prognosen der Analysten, die bei 1,21 Milliarden Dollar lagen, übertroffen. Dabei sind die Online-Einnahmen um 52 Prozent gestiegen. Bereits im vergangenen Quartal war die die E-Commerce-Sparte mit einem Plus von 20 Prozent ein Highlight. Auch das Ergebnis ist durchaus erfreulich: Die von Ralph Lauren eingefahrenen Verluste in Höhe von 0,38 Cent je Aktie waren besser als prognostiziert. So haben die Experten mit Miesen in Höhe von 68 Cent je Anteilsschein gerechnet.
Das Problem ist allerdings der Ausblick für das Geschäftsjahr 2021/2022: Der Modehändler sagte, er erwarte für das im April begonnene Geschäftsjahr einen Umsatzanstieg auf Basis konstanter Wechselkurse von etwa 20 bis 25 Prozent. Analysten sind allerdings von einem Anstieg von 31,1 Prozent ausgegangen.
Immerhin: Das US-Unternehmen zahlt wieder eine Dividende auf Vor-Corona-Niveau. Konkret sollen vierteljährlich rund 69 Cent je Aktie fließen. Das entspricht einer Dividenden-Rendite auf Jahresbasis von ordentlichen 2,1 Prozent.
Die Ralph-Lauren-Aktie verliert am Donnerstag zum US-Börsenstart mehr als vier Prozent und notiert bei 125,60 Dollar.
Die Jahresprognosen sind sicherlich enttäuschend. Dennoch sieht DER AKTIONÄR langfristig durchaus Überraschungs-Potenzial: So stehen die Chancen gut, dass die Menschen, die zunehmend ins Büro zurückkehren werden (müssen), wieder mehr Business-Klamotten kaufen werden. Die Home-Office-Zeiten im Jogging-Look dürften demnächst vorbei sein. Fazit: Anleger mit Weitblick sollten daher – trotz der heutigen Kursverluste – die Ruhe bewahren.