Die Aktie von Qiagen ist am Dienstag massiv eingebrochen. Mehr als 20 Prozent ging es bei dem Papier nach unten auf 23,27 Euro. Damit war Qiagen der mit Abstand größte Verlierer im MDAX des Tages. Auch auf Monatssicht hat sich kein anderer Wert im MDAX schlechter entwickelt als Qiagen, die fast 25 Prozent im Minus liegt. K+S folgt mit einem Minus von knapp 25 Prozent.
Grund waren gleich zwei Hiobsbotschaften. Das Gendiagnostik- und Biotechnologieunternehmen verkündete am späten Montagabend nicht nur den Abgang seines Chefs Peer Schatz sondern senkte auch seine Umsatzprognose für das dritte Quartal und kündigte Restrukturierungskosten an.
Die Analysten reagierten mit Abstufungen und massiven Kurszielsenkungen. Die DZ Bank beispielsweise hat den fairen Wert für Qiagen von 33,00 auf 23,90 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Halten" belassen. Die schwachen Quartalszahlen des Gendiagnostik- und Biotechnologieunternehmens und der Rücktritt von Vorstandschef Peer Schatz ließen Zweifel an den sehr optimistischen Mittelfristzielen aufkommen, schrieb Analyst Sven Kürten in einer am Dienstag präsentierten Studie. Dies spiegele sich auch im aktuellen Kurssturz wider. Kürten kappte seine Wachstumserwartung von 2020 an und geht nun auch von einer schwächeren operativen Profitabilität aus.
Das Analysehaus Independent Research hat das Kursziel von 35 auf 25 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Halten" belassen. Die Personalie und das Verfehlen der Umsatzziele für das dritte Quartal erhöhten die Unsicherheiten über die weitere strategische Ausrichtung des Unternehmens, so Analyst Tobias Gottschalt in einer Studie. Gottschalt senkte seine Prognosen für den Gewinn je Aktie bis 2020 deutlich.
Die Deutsche Bank senkte ihre Einschätzung von „Buy“ auf „Hold“, sieht das Kursziel aber bei 29 Euro.
Im Zuge des jüngsten Einbruchs ist die Aktie von Qiagen unter den Stopp des AKTIONÄR bei 26,00 Euro gerutscht und wurde mit einem verbleibenden Gewinn von gut 40 Prozent verkauft. Die Aktie sollte nun auf die Watchlist wandern. Bei einer Übertreibung nach unten könnten sich möglicherweise interessante Chancen ergeben.
(Mit Material von dpa-AFX)