Um die Abhängigkeit vom schwächelnden TV-Werbemarkt zu senken, will ProSiebenSat.1 das Digitalgeschäft weiter ausbauen. Nach Angaben von Konzernchef Thomas Ebeling habe man dafür zehn potenzielle Übernahmeziele im Visier.
Bereits am Montag hatte Ebeling bei einer nicht-öffentlichen Investorenveranstaltung der Berenberg-Bank entsprechende Pläne angesprochen. Demnach beschäftige sich der Konzern mit zehn möglichen Zukäufen, darunter vier Objekte im Online-Handel, vier im TV-Produktionsgeschäft sowie zwei Online-Unterhaltungsanbieter. Eine Unternehmenssprecherin hat dies gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters inzwischen bestätigt.
Zwar führen traditionell nicht alle Übernahmegespräche auch zu einem Deal, am Finanziellen dürfte es bei ProSieben allerdings nicht scheitern: Eine Kapitalerhöhung im Vorjahr und Beteiligungsverkäufe in diesem Jahr dürfte rund eine Milliarde Euro die Kasse gespült haben. Das meiste davon wurde bisher nicht investiert. Für den Einstieg beim Erlebnisunternehmen Jochen Schweizer dürfte jedenfalls nur ein Bruchteil dieser Summe verwendet worden sein.
Aktie auf der Watchlist
Nach Bekanntwerden der Pläne konnte die Aktie von ProSiebenSat.1 am Dienstag spürbar zulegen und ist rund 1,8 Prozent fester aus dem Handel gegangen. Um das schwer in Mitleidenschaft gezogene Chartbild aufzuhellen, reicht das alleine aber noch nicht. Anleger sollten daher zunächst an der Seitenlinie bleiben und weitere Details zu den geplanten Zukäufen abwarten. In der Zwischenzeit bleibt die Aktie auf der Watchlist.