ProSiebenSat.1 will mit seiner jüngst gestarteten Streaming-Plattform Joyn der Konkurrenz etwas entgegensetzen. Zum Beginn wirbt Joyn unter anderem mit der dritten Staffel der Serie "Jerks" mit Christian Ulmen und Fahri Yardim um Zuschauer. Klingt gut. Trotzdem hat sich das Chartbild zuletzt eingetrübt.
ProSiebenSat.1 gibt in Sachen Streaming Gas. Das ist gut so, denn auch die Konkurrenten sind kreativ und innovativ unterwegs. RTL hatte bereits zuvor begonnen, seinen Streamingdienst TV Now deutlich auszubauen. In Sachen Werbevermarktung wollen RTL und ProSiebenSat.1 bald auch gemeinsam Geschäfte machen: Sie gründeten eine Plattform, die Kunden zielgenauere Werbung ermöglichen soll. Das Vorhaben steht allerdings noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch das Bundeskartellamt.
Über seine Nucom Group ist ProSiebenSat.1 sowohl auf Dating-Portalen als auch auf anderen Onlineplattformen vertreten, zum Beispiel bei Verivox, wo Verbraucher Tarife etwa im Bereich Energie, Versicherungen und Finanzen vergleichen können.
Das Portalgeschäft des Medienkonzerns macht rund ein Fünftel des Umsatzes aus. In den nächsten rund fünf Jahren peilt Unternehmenschef Max Conze eine Verdopplung der Erlöse der digitalen Handelsplattformen an.
Trotz der viel versprechenden Online-Schritte hat sich das Chartbild von ProSiebenSat.1 zuletzt merklich eingetrübt. Nach der Dividendenausschüttung sind offenbar einige Anleger ausgestiegen. Auf die Stimmung drückte zudem eine Verkaufsempfehlung von Exane BNP Paribas mit Kursziel 13 Euro.
Das sieht Giasone Salati völlig anders. Der Macquarie-Analyst hat sein „Outperformer-Rating“ für ProSiebenSat.1 am Dienstag bestätigt. Als Kursziel sieht er 18 Euro.
In der derzeitigen Marktlage sei eine Übergewichtung defensiver Aktien zwar verständlich, aber die Bewertungsunterschiede seien extrem, schrieb Analyst Giasone Salati in einer am Dienstag vorliegenden Branchenstudie zu Medienwerten. ProSieben sei im Fernsehsegment nun besser investiert und stärker fokussiert im E-Commerce-Bereich.
Günstig zu haben
DER AKTIONÄR hält die ProSiebenSat.1-Aktie ebenfalls für völlig unterbewertet. Kursziel: 20 Euro, Stopp: 11,50 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: ProSiebenSat.1.