Auch zu Beginn der neuen Woche gehört die Aktie von ProSiebenSat.1 zu den Verlierern im MDAX. Nach den Verlusten vom Freitag sorgt ein negativer Analystenkommentar für weiteren Verkaufsdruck.
Analyst Omar Sheikh von Morgan Stanley sieht schwarz für die ProSieben-Aktie: Wenn der Medienkonzern am 8. November die Zwischenbilanz für das dritte Quartal präsentiert, rechnet er erneut mit einer Enttäuschung bei den Erlösen im Kerngeschäft mit TV-Werbung. Wichtige Werbekunden aus der Konsumgüter-, Auto- und Telekommunikationsindustrie hätten ihre Ausgaben für TV-Werbung zuletzt weiter zurückgeschraubt.
Dividende in Gefahr?
Zudem rechnet der Sheikh damit, dass ProSiebenSat.1 voraussichtlich 100 Millionen Euro zusätzlich für Investitionen in die Hand nehmen muss. Entsprechende Pläne könnte das ProSieben-Management um den neuen CEO Max Conze bereits im Zuge des Kapitalmarkttags am 14. November bekanntgeben. Das wiederum würde negativ auf den Gewinn und letztlich auch auf die Dividende durchschlagen, so der Analyst. Er befürchtet, dass ProSiebenSat.1 die Ausschüttungsquote auf 40 Prozent halbieren könnte.
Als Konsequenz hat Sheikh sein „Underweight“-Rating bestätigt und den fairen Wert von 20 auf 17,60 Euro gesenkt. Mit diesem Kursziel signalisiert er weitere 13 Prozent Verlustpotenzial und ist somit nun der größte Pessimist unter den 24 Analysten, die laut Bloomberg die Aktie von ProSiebenSat.1 covern. Seine Kollegen sind deutlich bullisher eingestellt – das Konsensziel liegt mit 28,17 Euro fast 40 Prozent über dem aktuellen Kurs.
Kein Kauf!
Nachdem die ProSieben-Aktie vor dem Wochenende nach unten aus ihrem Seitwärtstrend ausgebrochen war, setzt sich die Talfahrt auch am Montag fort – die Aktie notiert aktuelle auf dem tiefsten Stand seit über fünf Jahren. In Anbetracht des trüben Chartbilds, der operativen Herausforderungen und möglicherweise drohenden Anpassungen der Dividendenpolitik bleibt DER AKTIONÄR bei der Empfehlung, die Aktie zu meiden.