Die anhaltende Talfahrt bei ProSiebenSat.1 bleibt nicht ohne Folgen. Der Medienkonzern arbeitet an einer Neuausrichtung. Die Anleger lassen sich davon zunächst allerdings nicht sonderlich beeindrucken.
„Wir sind davon überzeugt, dass eine fokussierte Drei-Säulen-Strategie durch Umsatz- und Kostensynergien zusätzlichen Wert insbesondere für das TV-Geschäft schaffen wird“, sagte ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling dem Handelsblatt. In der „Entertainment“-Sparte sollen demnach klassisches TV-Geschäft und Digital-Programm zusammengefasst werden. Der Grund: „lineare und nicht-lineare Bewegtbild-Nutzung verschmelzen immer mehr“, so Ebeling.
Ferngesehen wird längst nicht mehr nur zuhause vom Sofa aus auf dem großen Bildschirm, sondern auch unterwegs auf dem Smartphone. Den veränderten Sehgewohnheiten trägt ProSieben dann auch mit einem entsprechenden Angebot für Werbekunden Rechnung. Beim „Addressable TV“ kann die Werbung stärker auf den einzelnen Zuschauer zugeschnitten und Streuverluste reduziert werden.
In den anderen beiden anderen Säulen „Content Production“ und „Commerce“ will ProSiebenSat.1 das TV-Produktionsgeschäft beziehungsweise die Aktivitäten und Beteiligungen rund um Online-Shops und Vergleichsportale bündeln. Zudem suche man nach Partnern und Investoren, um Wachstumspotenziale zu heben, heißt es in der Meldung. Auch ein Teil-Börsengang der beiden Segmente sei demnach nicht ausgeschlossen.
Chief Digital Officer gegangen
Nachdem Insiderkäufe des Top-Managements nach dem Kursrutsch in der Vorwoche zeitweise für etwas Entspannung sorgen konnten, ging es für die Aktie vor dem Wochenende wieder etwas deutlicher bergab. Dabei mag eine Rolle gespielt haben, dass ProSieben für die Analysten von Kepler Cheuvreux kein „German Top-Pick“ mehr ist und ein weiterer hochranginger Manager seinen Hut nimmt. Nach nur einem halben Jahr als Chief Digital Officer hat Filmon Zerai das Unternehmen bereits zum 1. September auf eigenen Wunsch verlassen, berichtet wuv.de.
Aktuell keine Empfehlung
Die Aktie von ProSiebenSat.1 steht derzeit nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR. Eine Einschätzung zur Aktie finden Sie auch auf der aktuellen Ausgabe (37/2017) – hier als E-Paper.