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Paypal schießt gegen Apple – jetzt untersuchen die Behörden

Paypal schießt gegen Apple – jetzt untersuchen die Behörden
Foto: Rüdiger Wölk/IMAGO
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Nikolas Kessler 03.05.2022 Nikolas Kessler

Apple sieht sich mit einer weiteren Wettbewerbsverfahren der EU-Kommission konfrontiert. Diesmal geht es um den Bezahldienst Apple Pay und den Zugang für externe Payment-Anbieter zur NFC-Technologie auf mobilen Apple-Geräten. Grund für die Untersuchung durch die Behörden soll unter anderem eine Beschwerde von Paypal sein.

Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, hat Paypal eine informelle Beschwerde über die bisherige Praxis der iPhone-Konzerns bei der EU-Kommission eingereicht. Der Online-Bezahldienst sei laut dem Bericht „eines von mehreren Unternehmen“, die im Laufe der Untersuchung durch die Wettbewerbsbehörden Bedenken darüber geäußert hatten.

Konkret geht es dabei um die Nutzung des NFC-Chips für kontaktlose Zahlungen. Dieser ist zwar inzwischen in jedem mobilen Apple-Gerät verbaut, kann aber nur für Zahlungen mit Apples eigenem Bezahldienst Apple Pay genutzt werden. Konkurrenten und die EU-Kommission sehen in dieser Praxis einen Missbrauch der Marktmacht des US-Technologie-Riesen und einen Verstoß gegen die Wettbewerbsvorschriften der EU.

Mit der Übergabe einer Mitteilung von Beschwerdepunkten an Apple leitete die zuständige Vizepräsidentin Margrethe Vestager am Montag die nächste Stufe eines EU-Wettbewerbsverfahrens ein. Apple kann nun auf die Vorwürfe antworten und versuchen, sie mit Änderungen auszuräumen. Bleiben die Wettbewerbshüter danach bei ihrer Einschätzung, könnte auf den Konzern eine hohe Strafzahlung zukommen.

Paypal und Co auch ohne NFC beliebt

Apple begründet die Beschränkung des Zugriffs auf den NFC-Chip mit dem Schutz von Sicherheit und Datenschutz. Man wolle aber „weiterhin mit der Kommission zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die europäischen Verbraucher in einer sicheren Umgebung Zugang zu der Zahlungsoption ihrer Wahl haben“.

Gleichzeitig verwiest das Unternehmen darauf, dass Bezahldienste wie Paypal auch ohne die Nutzung der NFC-Technologie bei iPhone-Nutzern sehr beliebt seien und alleine in Europa bereits 2.500 Banken und Finanzdienstleister bei Apple Pay eingebunden seien. Die Teilnahme am Apple-eigenen Bezahldienst stehe allen Interessenten offen.

Ein erster Schritt zur Öffnung der NFC-Schnittstelle auf mobilen Apple-Geräten ist zudem ohnehin bereits geplant. Noch in diesem Jahr sollen Nutzer ganz ohne zusätzliche Hardware kontaktlose Zahlungen mit iPhones oder iPads akzeptieren können – ein Service, der sich vor allem an kleine Händler richtet. Offizielle Pläne, dies auch für ausgehende Zahlungen mit externen Diensten wie Paypal zu ermöglichen, gibt es bislang allerdings noch nicht.

Paypal (WKN: A14R7U)

Die Apple-Investoren haben zunächst gelassen auf die Meldung über das EU-Verfahren reagiert. Im freundlicheren US-Gesamtmarkt hat die Aktie zu Wochenbeginn ein moderates Plus von 0,2 Prozent verbucht. DER AKTIONÄR bleibt gerade mit Blick auf die langfristigen Aussichten des Tech-Riesen bullish.

Die Aktie von Paypal ist unterdessen sogar rund vier Prozent höher aus dem US-Handel gegangen. Nach den Zahlenund einer Prognosesenkung in der Vorwoche spekulieren die Anleger darauf, dass nun alles Negative eingepreist und die Aktie reif für einen kräftigen Rebound ist. Mutige springen auf.

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.

Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple. 

Mit Material von dpa-AFX.

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