Nach einer mauen ersten Jahreshälfte hat die Aktie von PayPal in den letzten Monaten wieder den Vorwärtsgang eingelegt und seit Ende Juli in der Spitze mehr als 40 Prozent zugelegt. Vor den Q3-Zahlen am 29. Oktober dürfte das Potenzial damit nun aber erst einmal ausgereizt sein, glauben zwei Analysten.
So hat Andrew Bauch von der US-Großbank Wells Fargo sein „Equal Weight“-Rating für die PayPal-Aktie bestätigt. Das Kursziel hat er im Zuge dessen zwar von 70 auf 75 Dollar angehoben, es liegt damit aber immer noch gut sieben Prozent unter dem Wall-Street-Schlusskurs vom Vortag.
Dank der Bekanntgabe neuer Wachstumsinitiativen und Partnerschaften habe die Aktie seit der Vorlage der Q2-Zahlen einen starken Rebound hingelegt. Nun müsse der Zahlungsdienstleister aber zeigen, ob er dieses Momentum aufrechterhalten kann, so der Analyst.
Ähnlich zurückhaltend äußerte sich auch Jason Kupferberg von der Bank of America mit Blick auf die anstehenden Q3-Zahlen. Er rechnet dabei zwar mit einer soliden Performance, die Ergebnisse dürften aber weniger beeindruckend ausfallen als im Vorquartal.
Das liege zum einen daran, dass die Markterwartungen nach den jüngsten positiven Entwicklungen im Hinblick auf neue Produkte und Partnerschaften nun höher sind. Und zum anderen sei fraglich, wann und wie stark sich diese auf das Umsatzwachstum auswirken werden.
Zudem seien die Sorgen hinsichtlich des gestiegenen Wettbewerbsdrucks im Kerngeschäft des Zahlungsdienstleisters aus Sicht des Experten noch nicht vollständig vom Tisch. Er attestiert der PayPal-Aktie daher auf dem aktuellen Bewertungsniveau ein ausgeglichenes Chance-Risiko-Verhältnis und bestätigt seine Halteempfehlung mit einem fairen Wert von 82 Dollar.
Kauf- und Halteempfehlungen fast gleichauf
Wegen ähnlicher Bedenken hatte in der Vorwoche auch das Analysehaus Bernstein die Kaufempfehlung für PayPal gestrichen und die Aktie auf „Market Perform“ abgestuft – was die jüngste Aufholjagd ausgebremst hat. Dan Dolev von Mizuho hat die Sorge vor Marktanteilsverlusten wegen wachsender Konkurrenz in dieser Woche dagegen als „übertrieben“ bezeichnet und nicht nur sein „Outperform“-Rating bestätigt, sondern auch das Kursziel von 90 auf 100 Dollar erhöht.
Insgesamt halten sich Kauf- und Halteempfehlungen für die PayPal-Aktie derzeit beinahe die Waage. Laut Bloomberg-Daten sagen derzeit 25 Analysten „Buy“ und 26 „Hold“. Zum Verkauf raten zwei Experten. Gemessen am 12-Monats-Konsensziel von derzeit 80,52 Dollar hätte die Aktie allerdings kaum noch Luft nach oben.
Nach dem starken Lauf der letzten Monate samt neuem Mehrjahreshoch in der Vorwoche gönnen sich die Bullen bei PayPal derzeit eine Verschnaufpause. Das ist zunächst kein Grund zur Sorge, zumal die jüngsten Wachstumsinitiativen und die Q3-Zahlen weitere Impulse liefern können. Anleger können daher dabeibleiben und auf eine baldige Fortsetzung der Erholung spekulieren.
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Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: PayPal.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: PayPal.