Der US-Zahlungsabwickler PayPal hat im Vorjahr eine eigene Kryptowährung lanciert und damit für Aufsehen gesorgt. Die anfängliche Begeisterung für den Stablecoin PayPal USD (PYUSD) hat sich anschließend aber auch schnell wieder gelegt. Dabei entwickelt sich die Digitalwährung prächtig und hat in dieser Woche einen weiteren Meilenstein gefeiert.
Etwas mehr als ein Jahr nach dem Launch kommt PayPal USD inzwischen auf eine Marktkapitalisierung von rund 695 Millionen Dollar. Im Ranking der größten Coins und Token nach Market Cap des Branchenportals coinmarketcap.com belegt der Stablecoin damit aktuell Platz 90. Im August hatte er bereits zeitweise die Marke von einer Milliarde Dollar hinter sich gelassen.
Um den praktischen Nutzen der firmeneigenen Digitalwährung unter Beweis zu stellen, hat PayPal selbst damit nun erstmals auch eine B2B-Transaktion getätigt. Wie Bloomberg am Donnerstag berichtete, hat das Fintech-Unternehmen in der Vorwoche eine Rechnung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young mittels PYUSD beglichen. Abgewickelt wurde die Transaktion demnach über den Digital Currency Hub von SAP, der Zahlungs-Transaktionen zwischen Unternehmen in Echtzeit und rund um die Uhr ermöglicht.
Dabei ging es PayPal insbesondere darum, die Vorteile von Business-Transaktionen mittels Stablecoins zu verdeutlichen. „Die Geschäftswelt ist dafür sehr gut geeignet“, sagte Jose Fernandez da Ponte, der die Krypto- und Blockchain-Sparte von PayPal verantwortet.
B2B-Transaktionen – insbesondere solche, die grenzüberschreitend sind – könnten langwierig, teuer und in einigen Fällen riskant sein, da man sich auf Dritte verlassen müsse, so der Top-Manager. Die Schnelligkeit und Verfügbarkeit bei Abwicklung mittels Stablecoins sei viel attraktiver.
Um den Nutzen und die Funktion Stablecoin-basierter B2B-Transaktionen unter Beweis zu stellen, habe PayPal bewusst prominente Partner aus den verschiedenen Bereichen für die erste Überweisung ausgewählt, so Fernandez da Ponte. „PayPal, SAP, EY – das sind Namen, die sehr, sehr gut etabliert sind.“
An Stablecoins herrscht kein Mangel und auch ihr Einsatz bei Transaktionen zwischen Unternehmen ist nicht gänzlich neu. Trotzdem bieten sich für PayPal in diesem Bereich spannende Chancen. Sollte sich Stablecoins als Medium für B2B-Transaktionen etablieren, dann hat PYUSD einen gewaltigen Vorteil gegenüber vielen anderen Digitalwährungen: Er stammt von einem etablierten und regulierten Finanzdienstleister.
Die Zeit, die zwischen dem Launch von PYUSD und der ersten B2B-Transaktion durch das Unternehmen selbst vergangen ist, zeigt, dass die Krypto-Ambitionen von PayPal eher langfristig ausgerichtet sind. Entsprechend dürfte es noch einige Zeit dauern, bis sie sich auch in der Bilanz des Zahlungsdienstleisters niederschlagen. Für den AKTIONÄR überwiegen dabei aber dennoch die Chancen.
Unterdessen konsolidiert die Aktie am Freitag knapp unterhalb des 52-Wochen-Hochs aus der Vorwoche bei 80,63 Dollar, was angesichts der kräftigen Kurssteigerung der vergangenen Monate nicht verwunderlich und auch kein Grund zur Sorge ist. Investierte Anleger und Neueinsteiger setzen auf eine Fortsetzung der Erholung.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: PayPal.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: PayPal.