Seinen Posten als CEO von PayPal hatte Dan Schulman bereits im September geräumt. Zum Jahresende verlässt er nun auch den Verwaltungsrat des Finanzdienstleisters – und damit einige Monate früher als bislang geplant. Zu den Gründen äußerten sich weder das Unternehmen noch Schulman selbst. Es soll aber ein Abschied im Guten sein.
Schulman werde zum 31. Dezember aus dem Verwaltungsrat von PayPal ausscheiden, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Unternehmensmeldung. Bislang war geplant, dass er noch bis zur nächsten Hauptversammlung im Mai Teil des Gremiums beleibt, ehe sich der 65-Jährige in den Ruhestand verabschiedet.
Schulman war Mitglied des Verwaltungsrates, seit er 2015 CEO von PayPal wurde. Diesen Posten hatte er bereits Ende September geräumt, nachdem er bereits zu Jahresanfang angekündigt hatte, das Unternehmen verlassen zu wollen. Nach monatelanger Suche wurde der frühere Intuit-Manager Alex Chriss als Nachfolger an der Konzernspitze auserkoren.
„Mit Alex Chriss und seinem Führungsteam an der Spitze verlasse ich den Rat mit voller Zuversicht, dass PayPal für sein nächstes Wachstums- und Erfolgskapitel in hervorragenden Händen ist. Es war mir eine große Ehre, PayPal zu leiten, und ich freue mich darauf, zu sehen, wohin Alex das Unternehmen als nächstes führen wird“, so Schulman in einem Statement.
Verwaltungsratschef John Donahoe dankte Schulman für dessen „herausragende Führung und Einsatz“. Er habe PayPal zu einem weltweit führenden Zahlungsabwickler gemacht und ein starkes Fundament für künftiges Wachstum gelegt.
Gründe für das vorzeitige Ausscheiden aus dem Verwaltungsrat werden von den Beteiligten nicht genannt. Es soll aber kein böses Blut zwischen Schulman und dem Unternehmen geben. In einer Mitteilung des Unternehmens an die US-Börsenaufsicht SEC findet sich nämlich ein Satz, der so nicht im öffentlichen Abschiedsstatement steht: „Die Entscheidung von Herrn Schulman ist nicht Ausdruck eines Streits oder einer Meinungsverschiedenheit mit dem Unternehmen.“
Der Neue muss liefern
Als neuer CEO hat Chriss keinen einfachen Job: Er muss insbesondere bei den Gewinnmargen wieder für Wachstum sorgen und das Vertrauen der Wall Street zurückgewinnen. Denn obwohl die Analysten PayPal bei Umsatz und Ergebnis ein solides Wachstum zutrauen und die Aktie mit einem 2024er-KGV von 11 nahezu historisch günstig bewertet ist, machen viele Investoren einen Bogen um das Papier. Seit Jahresanfang ist der Kurs um rund 14 Prozent gefallen, während der marktbreite S&P 500 im selben Zeitraum rund 23 Prozent zugelegt hat.
DER AKTIONÄR bleibt dabei: Die PayPal-Aktie ist grundsätzlich reif für ein Comeback, doch die Bullen tun sich schwer. Anleger sollten vor dem Einstieg einen Abschluss der Bodenbildung und eine nachhaltige Trendwende im Chart abwarten.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: PayPal.