Die Handelswoche beginnt beim Pharma-Giganten Novartis mit einem wahren Paukenschlag: Nach acht Jahren wird CEO Joseph Jimenez den Konzern Ende Januar 2018 verlassen. Damit macht er den Weg für Vas Narasimhan frei, der bisher die Entwicklung von Krebsmedikamenten bei den Schweizern leitete. Die Überraschung nimmt die Novartis-Aktie gelassen und gibt lediglich rund ein Prozent nach.
Mit Narasimhan an der Spitze wird sich Novartis womöglich verstärkt der Entwicklung von Krebsmedikamenten widmen. Vor kurzem hat der Konzern erst Geschichte geschrieben und mit der US-Zulassung für Kymriah einen Meilenstein in der Krebsimmuntherapie erreicht. Einen Teil der heutigen Onkologie-Pipeline erwarb Novartis in einem Tauschgeschäft mit GlaxoSmithKline im Jahr 2015. Damals verkauften die Schweizer das Impfgeschäft in den USA. Im Gegenzug erhielten die Schweizer die Krebs-Sparte der Briten.
Was passiert mit Alcon?
Unterdessen bekräftigt der scheidende CEO, bis Ende des Jahres einen konkreten Plan für die Augenheilkunde-Sparte Alcon vorzulegen. Nach wie vor prüfe der Konzern alle Optionen. Sprich von einem Verkauf, über dem Verbleib in der Firma bis hin zu einem Börsengang ist alles möglich. Alcon ist das Sorgenkind von Novartis: Seit vielen Jahren kommt das Geschäft nicht in Schwung. Für satte 50 Milliarden Dollar kaufte der Pharma-Riese die Sparte 2010 von Nestlé.
Kampf um 200-Tage-Linie
Den CEO-Wechsel nimmt die Novartis-Aktie gelassen. Nach wie vor ringt das Papier mit der 200-Tage-Linie. Langfristig orientierte Anleger warten den Ausbruch aus dem kurzfristigen Abwärtstrend ab. Investierte Anleger bleiben an Bord und sichern die Position mit einem Stopp bei 56 Euro ab.