Und sie marschierte weiter – zunächst: Die Palantir-Aktie ist nach dem starken Freitag zum Handelsauftakt der neuen Woche erneut deutlich gestiegen. Bis auf 80,91 Dollar ging es nach oben. Doch dann folgte ein massiver Abverkauf.
In der Spitze lag das Kursminus im US-Handel heute nach den ersten Handelsstunden bei minus 6 Prozent (71,05 Dollar). Das Plus zuvor betrug rund 7 Prozent.
Deal mit Spezialkräfte-Kommando
Als kurstreibende Nachricht kam heute zunächst momentumverstärkend hinzu: Palantir hat einer einjährigen Vertragsverlängerung mit der Leitung der US-Spezialeinheiten zugestimmt. „IT-Support und Dienstleistungen“ werden bereitgestellt. Das lässt sich das U.S. Special Operations Command (USSOCOM) 36,8 Millionen Dollar kosten.
Es soll dabei laut dem US-Spezialisten für Datenanalyse auch um Pilotprojekte gehen, für die „Palantirs hochmoderne KI-Fähigkeiten“ benötigt werden.
Akash Jain, der Palantirs US-Geschäft verantwortet, sagte: „Das USSOCOM weiß, dass kommerzielle Software den Unterschied im Kampf ausmachen kann, und wir sind fest entschlossen, die USSOCOM-Streitkräfte auf der ganzen Welt zu unterstützen.“
Mehr als ein kleiner Kracher war die Nachricht aber nicht. Palantir hatte 2023 schließlich insgesamt mehr als 2 Milliarden Dollar Umsatz erzielt.
Bereits vergangene Woche hatte Palantir eine KI-Partnerschaft mit Shield AI gemeldet. Mit Booz Allen Hamilton, einem der führenden Tech-Beratungsunternehmen der US-Regierung, wurde ebenfalls eine Kooperation für den Verteidigungssektor angekündigt (siehe weiterführende Beiträge am Artikel-Ende).
DER AKTIONÄR hatte bereits vergangene Woche über die Deals geschrieben: „Die Kooperationen allein sind es wohl nicht, die heute für das neue Hoch bei der Palantir-Aktie sorgen. Fundamental ändert sich an der sehr ambitionierten Bewertung jedenfalls erst mal nicht wirklich etwas. Vielmehr nährt die Hausse die Hausse.“ Auch die heute gemeldete Vertragsverlängerung ist fundamental betrachtet kein Game-Changer. Insofern darf das Auf und Ab beim Kurs als typisch für eine rein spekulative Phase betrachtet werden, in der ausgereizt wird, wie weit der Kurs noch steigen kann – und in der Anleger irgendwann auch einfach mal ihre teils massiven Gewinne vom Tisch nehmen. Ob sich daraus tatsächlich eine nennenswerte Korrektur ergibt, bleibt allerdings abzuwarten.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies.