Widersprüchlicher geht es auf den ersten Blick kaum. Die Palantir-Aktie steigt und steigt. Unterdessen verkaufen Hedgefonds, Insider und Börsenbrief-Autoren – und Chartexperten warnen. Doch DER AKTIONÄR hatte diese Situation bereits antizipiert. An dieser Stelle folgt nun ein Update zur Lage rund um Palantir.
Zuletzt gab es unter anderem Meldungen, wonach sich Palantir-Direktor Alexander D. Moore von 20.000 Palantir-Aktien getrennt hat – Wert des Pakets: 1,3 Millionen Dollar. Shyam Sankar, Chief Technology Officer und Executive Vice President, verkaufte laut einer Meldung von Ende November gar 5,28 Millionen Palantir-Aktien und nahm damit rund 370 Millionen Dollar ein!
Auch diverse Hedgefonds hatten zuletzt ihre Position bei Palantir zumindest deutlich verkleinert. So verkaufte beispielsweise Stanley Druckenmillers Hedgefonds Duquesne Capital mehr als 90 Prozent seiner Palantir-Aktien.
Florian Söllner (Hot Stock Report) hat in seinem Depot 2030 unlängst ebenfalls einen Teilgewinn bei Palantir realisiert und umgeschichtet. Palantir habe zwar große Gewinne beschert, doch sei mit einem Kursgewinnverhältnis von mehr als 100 „nun satt bewertet“, schrieb Söllner (siehe weiterführende Beiträge am Artikel-Ende).
Bereits vor einigen Wochen hatte Martin Weiß, stellvertretender Chefredakteur von DER AKTIONÄR, geschrieben: „Mit einem KGV von 136 für 2025 ist Palantir mindestens zwei, eher drei Quartale bei der Zahlenvorlage zur Perfektion verdammt.“ Auch die charttechnische Lage wurde als eher überkauft eingeschätzt.
Nächstes Allzeithoch
Trotzdem: Die Palantir-Aktie hat auch in den vergangenen Handelstagen neue Hochs ausgelotet. Zu Handelsbeginn in den USA wurde heute einmal mehr ein Allzeithoch erreicht (71,81 Dollar).
Lagen also alle Experten falsch? Nicht unbedingt. Bei großen Positionen und Kursanstiegen ist es normal, dass Profis auch mal Gewinne mitnehmen. Da sowohl die Insider als auch die Profi-Investoren noch einige Palantir-Aktien besitzen, ist davon auszugehen, dass sie lediglich eine Übertreibungsphase vermuten, nicht aber grundsätzlich den Glauben an Palantirs Langfristperspektiven verloren haben.
DER AKTIONÄR hatte bereits Ende November geschrieben: „Bewertungstechnisch gibt es bei Palantir Anzeichen einer Blasenbildung. Die meisten Analysten sehen die Aktie deutlich tiefer als fair bewertet. Charttechnisch ist derzeit die Dynamik raus. Andererseits darf es als Zeichen der Stärke gewertet werden, dass sich der Abgabedruck in Grenzen hält und sich die Aktie nach Gewinnmitnahmen an schwachen Tagen bereits zweimal mit einem neuen Hoch zurückgemeldet hat.“
Es gilt somit weiterhin: Kurzfristig wirkt das Chance-Risiko-Verhältnis für einen Neueinstieg nicht attraktiv. Für investierte Anleger besteht hingegen kein unmittelbarer Handlungsbedarf, da der Aufwärtstrend weiterhin völlig intakt ist – ungeachtet einiger schwächerer Tage in den vergangenen Wochen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies.