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Charttechnisch hat sich in den vergangenen Handelstagen bei Palantir nicht viel getan. Noch immer hängt die Aktie fest. Derzeit dreht sich beim US-Datenanalysespezialisten alles um einen Kursbereich rund um 15 Dollar. Unterdessen hat sich eine britische Tageszeitung mit einem Fall von prominenter Unterstützung für Palantir beschäftigt.
Sir John Sawers, der von 2009 bis 2014 Chef beim Secret Intelligence Service (SIS) war, hat 2019 ein Treffen zwischen Palantir-Chef Alex Karp und John Manzoni, damaliger ständiger Sekretär des britischen Cabinet Office, arrangiert. Das berichteten diese Woche The Times und die Medienplattform openDemocracy unter Berufung auf entsprechende Dokumente. Ein Jahr später bekam Palantir demnach einen Regierungsauftrag im Wert von 27 Millionen Pfund.
Sawers leitete zum Zeitpunkt des Treffens das geopolitische Beratungsunternehmen Newbridge Advisory. Sein Ex-Arbeitgeber SIS ist auch bekannt als MI6 – der Arbeitgeber von Geheimagent 007, James Bond.
Palantir soll dem Cabinet Office nach dem Treffen eine kostenlose Testversion gegeben haben. Anschließend bekam Palantir den Zuschlag, als es um einen Auftrag zur Datenanalyse bei Grenzkontrollen ging.
Der Auftrag sei einer von mehreren, die von Regierungsseite ohne Ausschreibung an Palantir vergeben wurden, berichtet The Times. Es stelle sich die Frage, wie viel Einfluss Palantir in Regierungskreisen habe. Cori Crider von der gemeinnützigen Rechtsberatungsgruppe Foxglove Legal wird in dem Zusammenhang so zitiert: „Es ist erstaunlich, wie oft es bei dieser Regierung nur darum geht, die richtigen Freunde zu haben, wenn es darum geht, Großaufträge zu gewinnen. Und seien wir mal ehrlich, der Ex-Chef des MI6 ist ein verdammt guter Lobbyist, den man in seiner Ecke haben kann.“
Eine Sprecherin Sawers ließ mitteilen, seine Firma betreibe keine Lobbyarbeit im Namen ihrer Kunden. Das Treffen sei engagiert worden, um die „Digitalisierung der Regierung“ zu unterstützen. Das Cabinet Office teilte mit, der Vertrag habe die üblichen Vergabeprozeduren durchlaufen.
Unter dem Strich handelt es sich um eine alte Geschichte, die wohl kaum Folgen haben wird. Aus Anlegersicht ist es gewissermaßen sogar begrüßenswert, dass Palantir gute Kontakte zu hochrangigen (Ex-)Mitgliedern von Geheimdiensten hat. Verwunderlich ist das angesichts der Wurzeln des Unternehmens im Militär- und Geheimdienstumfeld nicht. Charttechnisch ist bei Palantir nach unten der Bereich um 14 Dollar entscheidend (Chart oben in Euro). Investierte Anleger können dabeibleiben, beachten aber den im Heft kommunizierten Stopp.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies.
