Während sich die meisten Händler über den gelungenen Einstand Palantirs an der Börse freuen, mehren sich auch die kritischen Stimmen. US-Analystin Joanne Lipman bemängelt in einem Interview mit dem Sender CNBC Schwächen im Konstrukt Palantirs und kritisiert insbesondere die Nähe des Unternehmens zur Trump-Administration. Das bringe dem Unternehmen nicht nur Vorteile, sondern strahle direkt negativ auf die Auftragslage und Erträge in naher Zukunft aus.
Joanne Lipman vom Institute for Advanced Study, anerkannte Journalistin und Publizistin, kann die verbreitete Euphorie wegen dem Palantir-IPO nicht teilen. Lipman bemängelt die Nähe zur Regierung und damit die hohe Abhängigkeit von Präsident Trump und seinem Kurs.
„In 17 Jahren hat das Unternehmen es nicht geschafft, profitabel zu werden“, so Lipman. Sie merkt an, dass es als geschickter Schachzug angesehen werden kann, dass das Palantir-Team um Alex Karp und Peter Thiel gerade so kurz vor der Wahl den Börsengang forciert habe. Nach einer Niederlage Trumps am 3. November wäre das Unternehmen niemals auf eine Marktkapitalisierung von 16,9 Milliarden Dollar gekommen.
Die starke Abhängigkeit Palantirs von Trump-Aufträgen im Bereich Immigrationsüberwachung, Cybersicherheit und der Geheimdienste beispielsweise, untermauere diese These. „Nach der Wahl werden einige dieser Projekte deutlich zurückgefahren oder sie entfallen ganz“, so die Analystin.
Alex Karp, CEO und Gründer von Palantir, verbreitete hingegen in US-Medien, er werde bei der Wahl am 3. November nicht den Kandidaten Donald Trump wählen, und beabsichtige nicht, diesen „öffentlich zu unterstützen“.
Der AKTIONÄR hat in seiner Ausgabe 42/20 die Palantir-Aktie zum Kauf empfohlen. Immer wieder wurde von Medienseite das Unternehmen unterschiedlich beurteilt; wir glauben, dass Palantir den Aufwärtstrend an der Börse fortsetzen kann.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Palantir