Die Ölpreise haben am Freitag erneut zugelegt. Der US-Ölpreis markierte den höchsten Stand seit Herbst 2014, Brent notierte knapp darunter. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 91,39 US-Dollar. Das waren 28 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 43 Cent auf 90,70 Dollar.
Getrieben werden die Ölpreise derzeit durch mehrere Entwicklungen. Für grundsätzliche Unterstützung sorgen ein knappes Angebot und die trotz Omikron-Welle solide Nachfrage. Hinzu kommt der zuletzt schwächere Dollar, der das in Dollar gehandelte Erdöl für viele Anleger rechnerisch günstiger macht und deren Nachfrage anregt.
Die Spannungen zwischen der Ukraine und Russland kommen als politischer Faktor hinzu. Da Russland ein großer Rohölproduzent ist, kalkulieren Erdölhändler derzeit mit einem Risikoaufschlag für den Fall einer Eskalation des Konflikts. Zahlreiche Bankanalysten haben zuletzt ihre Prognosen für die Ölpreisentwicklung angehoben und erwarten für dieses Jahr Preise von teils über 100 Dollar je Barrel.
Auch die Aktien der Ölkonzerne konnten sich zuletzt stark entwickeln. Exxon Mobil und Royal Dutch Shell profitieren dabei auch von ihren starken Quartalsberichten. Aber auch Ölaktien aus der zweiten und dritten Reihe kommen immer besser in Schwung. Auch hier darf man auf die anstehenden Quartalsberichte gespannt sein. Der kanadische Öl-Produzent Saturn Oil & Gas beispielsweise hat im driten Quartal 2021 bei einem durchschnittlichen Ölpreis der Sorte WTI von 70,56 US-Dollar je Barrel einen Gesamtumsatz von 48,5 Millionen Kanadische Dollar erzielt. Das EBITDA des Unternehmens lag im Berichtszeitraum bei 17,2 Millionen Kandischen Dollar. Derzeit kostet ein Barrel der Sorte WTI über 90 Dollar. Demzufolge sind weitere kräftige Umsatz und Gewinnsprünge zu erwarten.
Die Aktie von Exxon Mobil bleibt ein Basisinvestment im Sektor. Auch Royal Dutch Shell bleibt weiter aussichtsreiche, Anleger bleiben hier investiert. Die Aktie von Saturn Oil & Gas eignet sich als spekulative Beimischung.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: ExxonMobil.