Die Ölpreise sind zum Wochenstart wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie deutlich gefallen. Der Preis für ein Fass (159 Liter) der Nordseesorte Brent sackte dabei auf den tiefsten Stand seit November 2002 ab. Damals hatten die Ölpreise infolge der Terroranschläge am 11. September 2001 unter Druck gestanden. Auf der Angebotsseite herrscht aktuell zudem ein Preiskrieg zwischen Saudi-Arabien und Russland, der die Ölpreise zusätzlich belastet.
Der Brent-Preis fiel am frühen Montagmorgen um bis zu knapp acht Prozent auf 23,03 Dollar und konnte sich zuletzt nur etwas erholen auf 23,50 Dollar. Damit gab der Kurs für Brent-Öl seit dem 24. Februar, als die rasante Ausbreitung des neuartigen Coronavirus die Finanzmärkte voll erfasst hat, um knapp 60 Prozent nach.
Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte WTI fiel am Montagfrüh um bis zu 7,4 Prozent auf 19,92 Dollar und rutschte damit wie schon einmal im Corona-Crash unter die Marke von 20 Dollar. Zuletzt kostete ein WTI-Barrel mit 20,52 Dollar noch gut 4,5 Prozent weniger als am Freitag. Das Minus des WTI-Preises seit dem Start des Corona-Crashs summiert sich auf etwas mehr als 60 Prozent.
Auch die Aktien der Ölproduzenten sind in den vergangenen Wochen massiv gefallen. Zum Wochenstart zeigen sie sich allerdings trotz des erneuten Einbruchs bei den Ölpreisen relativ stabil.
Zu beachten ist bei Total, dass am heutigen Montag (30. März) der Ex-Tag für die Dividende für das vierte Quartal 2019 ist. Das bedeutet einen Abschlag in Höhe von 0,68 Euro je Anteilschein. In den Genuss der Ausschüttung kommen alle Anleger, welche die Total-Aktie zum Handelsende am Freitag in ihren Depots hatten. Die Gutschrift soll dann ab dem 1. April gutgeschrieben werden.
Das Marktumfeld für Energiekonzerne bleibt äußerst hart. Mutige Anleger können dennoch allmählich wieder erste Positionen bei Total aufbauen. Dabei sollte das Investment mit einem Stopp bei 20,60 Euro abgesichert werden. Auch Royal Dutch Shell sollten Anleger wieder auf die Watchlist packen, bei BP gilt es vorerst abzuwarten.
(Mit Material von dpa-AFX)